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Einfluss der Komorbidität auf das Überleben nach Rezidiv beim Urothelkarzinom der Harnblase nach radikaler Zystektomie
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Fragestellung: Ziel dieser Studie ist die Evaluierung der Komorbidität bezüglich dem Überleben nach Rezidiv des Urothelkarzinoms (UK) der Harnblase nach radikaler Zystektomie (RZE). Folgende Komorbiditätsindizes (KI) wurden zum Zeitpunkt der RZE erhoben: Adult Comorbidity Evaluation-27 (ACE-27), der age-adjusted Charlson comorbidity index (aCCI), der Eastern Cooperative Oncology Group performance status (ECOG) und der American Society of Anesthesiologists score (ASA).
Methodik: Zwischen 2000 und 2010 wurden in zwei Institutionen 555 nicht selektierte Patienten ohne neoadjuvante Chemotherapie wegen eines UK der Harnblase einer RZE unterzogen. Bis zum Juli 2012 erlitten 227 Patienten ein Rezidiv der Grunderkrankung. Die Patientendokumentation wurde retrospektiv überarbeitet, um die Komorbidität der Patienten anhand unterschiedlicher Indizes zu quantifizieren. Das mediane Alter lag bei 71 Jahren (IQR 63-76). Zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Komorbidität und Überleben nach Rezidiv wurden univariate und multivariate Cox-Regressionsanalysen erstellt.
Ergebnis: Von 555 Patienten, welche mit kurativer Intention operiert wurden, erlitten 277 Patienten (40%) ein Rezidiv. Davon erlitten 36 (15,8%) ein Lokalrezidiv und 191 Patienten (83,8%) ein systemisches Rezidiv. Das mediane Überleben nach Rezidiv war 113 Tage (IQR 28-306), das mediane progressionsfreie Überleben war 10 Monate (IQR 5-24). Zeit und Art des Rezidivs haben keinen Einfluss auf das Überleben nach stattgehabtem Rezidiv nach RZE. In der univariaten Cox Analyse zeigt der ACCI (HR 1.18; 95%CI 1,07-1,29; p< 0,001) einen hoch signifikanten Einfluß auf das Überleben nach Rezidiv, wobei der ASA Score (HR 1,2; 95%CI 0,99-1,52; p=0,055) und der ACE-27 (HR 1,2; 95%CI 0,99-1,35; p=0,055) diesbezüglich nur einen Trend zur Signifikanz aufzeigten. In der multivariaten Cox Analyse zeigt von den fünf getesteten KI nur der CCI einen unabhängigen Einfluss auf die Überlebenszeit nach Rezidiv auf.
Schlussfolgerung: Vierzig Prozent der Patienten erlitten nach RZE ein Rezidiv und weder Art des Rezidivs noch das progressionsfreie Intervall haben einen Einfluss auf das Überleben nach Rezidiv. Der Charlson-Score zeigt einen unabhängigen Einfluss auf die Überlebenszeit nach Rezidiv.