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Detektion zirkulierender Tumorzellen zum Therapiemonitoring des kastrationsrefraktären Prostatakarzinoms (CRPC)
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Einleitung: Zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sind beim metastasierten Prostatakarzinom (PC) prognostisch relevant. Ziel des Projektes war die Untersuchung der CTC-Zahl sowie deren Assoziation mit der objektiven Ansprechrate (OR) und der prognostischen Bedeutung für das Gesamtüberleben (OS) im Verlauf der Therapie des kastrationsrefraktären Prostatakarzinoms (CRPC) mit Docetaxel (75mg/m2, q21).
Material und Methoden: Es wurden 33 Patienten mit einem CRPC in die Studie eingeschlossen. Die Beurteilung des Therapieansprechens erfolgte mit CT, Skelettszintigraphie (Bone scan index) sowie Gesamtbild aus PSA-Verlauf, subjektivem Beschwerdebild und radiologischem Ansprechen, dichotomisiert in nPD und PD (non- /progressive disease) nach q4 sowie q10. Die CTC-Detektion wurde mit dem CellSearch®-System aus 7,5 ml Blut bei Screening sowie nach q1, q4 und q10 bzw. Therapieabbruch (q=Zyklus) durchgeführt. Zusätzlich erfolgte im Falle eines nPD eine Reevaluation nach 2 Monaten Therapiepause.
Ergebnisse: Der med. PSA-Wert war 140 ng/ml (0,2-3378), 9,1% der Patienten hatten nur Weichgewebsmetastasen, 45,5% nur Knochen- und 45,5% Knochen- und viszerale Metastasen. Das med. OS betrug 319 Tage (79-640) und 57,6% der Patienten waren nach einer med. Zyklenzahl von 10 (3-10) verstorben. Bei Einschluß war die med. CTC-Zahl 6 (0-225) und die Detektionsrate 81,8%. Zu den nachfolgenden CTC Detektionszeitpunkten war die med. CTC-Zahl 1,5; 2,0 sowie 2,5 und die Detektionsrate 72,7%; 60.6% und 57,7%. Nach Therapiepause zeigte sich eine Zunahme der CTC-Zahl auf 4 (0-111) und der Detektionsrate auf 76,5%. Eine Klassifikation der CTC-Zahl in 0 vs. <5 vs. ≥5 erbrachte für jeden Zeitpunkt eine signifikante Korrelation mit dem OS (p=0,047; p<0,001; p<0,001; p<0,001; p=0,032). In Bezug auf die OR zeigt sich zu keinem Zeitpunkt eine signifikante Assoziation der CTC-Zahl mit der Skelettszintigraphie (BSI) wohingegen zu allen Stagingintervallen eine signifikante Assoziation mit der CT (p=0,018; p=0,030; p=0,005; p=0,020) sowie mit der klinischen Gesamtevaluation (p<0,001; p=0,001; p=0,002; p=0,003) vorlag.
Schlussfolgerungen: CTCs sind, unabhängig des Therapiezeitpunktes, prognostisch signifikant für das Gesamtüberleben. Eine signifikante Assoziation mit der OR mittels CT- und klinischem Gesamtbild wurde beobachtet. CTCs erscheinen daher als geeigneter Surrogatparameter für die Erfolgsbeurteilung der Docetaxeltherapie des CRPC.