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Gesundheitsbezogene Lebensqualität nach radikaler Prostatektomie ist unabhängig vom Patientenalter und den Komorbiditäten
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Fragestellung: Der Einfluss eines hohen Alters bzw. das Vorhandensein von Komorbiditäten und deren Einfluss auf die Lebensqualität nach radikaler Prostatektomie ist umstritten. Ziel der Studie war das Messen der Lebensqualität im ersten postoperativen Jahr in Abhängigkeit vom Alter und den Komorbiditäten.
Methodik: Die Patienten füllten den QLQ-C30 der EORTC präoperativ und in dreimonatigen Abstand im ersten postoperativen Jahr aus. Es wurden Untergruppen nach dem Diagnosealter (≤ 60, >60 und < 70, ≥70 Jahre) und der Anzahl der Komorbiditäten gebildet (Charlson-Index ≤2;≥3). Unterschiede zwischen den Untergruppen wurden mittels Wilcoxon-Mann-Whitney-Test und Unterschiede im zeitlichen Verlauf mittels Wilcoxon-Vorzeichentest geprüft.
Ergebnis: 384 Patienten nach radikaler Prostatektomie mit einem mittleren Alter von 64,9 Jahren (Median 66 Jahren) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die emotionale Funktion verbesserte sich in den ersten 12 Monaten (69,0 vs. 80,9; p< 0,001), während die Rollen-, physische, kognitive und soziale Funktion sowie der globale Gesundheitsscore nach radikaler Prostatektomie vergleichbar dem präoperativen Status war. Die emotionale Funktion war bei Patienten ≥ 70 Jahre besser als bei Patienten ≤ 60 Jahre (präoperativ: 75,6 vs. 62,4; p=0,001, 12 Monate postoperativ: 88,9 vs. 76,9; p< 0,001). Auch die soziale Funktion war bei den Patienten ≥ 70 Jahre besser als bei Patienten ≤ 60 Jahre (präoperativ: 87,9 vs. 77,8; p=0,001; 12 Monate postoperativ: 88,8 vs. 81,3; p=0,035, über den gesamten Zeitraum: p< 0,001). Der globale Gesundheitsscore, Rollen-, physische, kognitive und soziale Funktion war unabhängig von der Anzahl der Komorbiditäten.
Schlussfolgerung: Die emotionale Funktion verbessert sich nach radikaler Prostatektomie deutlich. Alle anderen Funktionsskalen und der globale Gesundheitsscore waren 12 Monate postoperativ vergleichbar mit den präoperativen Scores. Insbesondere die Lebensqualität von älteren Patienten wurde nicht negativ beeinflusst. Ältere Patienten hatten einen höheren Score für die emotionale und soziale Funktion zu allen Zeitpunkten verglichen mit jüngeren Patienten und vergleichbare Scores für Rollen-, physische und kognitive Funktion. Die Anzahl der Komorbiditäten zeigte keinen Einfluss auf die Lebensqualität.