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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

Geschlechtsspezifisches Gesamtüberleben beim invasivem Urothelkarzinom und anderen Subtypen aus dem größten EU-Krebsregister in Nordrhein-Westfalen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christopher Darr - Department of Urology, University Hospital Essen, Essen, Germany
  • N. Schürger - Department of Urology, University Hospital Essen, Essen, Germany
  • L. Möller - Cancer Registry of North Rhine-Westphalia, Bochum, Germany
  • H. Reis - Institute of Pathology, University Hospital Frankfurt, Frankfurt, Germany
  • A. Isgandarov - Department of Urology, University Hospital Essen, Essen, Germany
  • T. Hilser - Department of Medical Oncology, West German Cancer Center, University Hospital Essen, Essen, Germany
  • Andreas Stang - Cancer Registry of North Rhine-Westphalia, Bochum, Germany
  • Boris Hadaschik - Department of Urology, University Hospital Essen, Essen, Germany
  • H. Kajüter - Cancer Registry of North Rhine-Westphalia, Bochum, Germany
  • Viktor Grünwald - Department of Medical Oncology, West German Cancer Center, University Hospital Essen, Essen, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP 1.12

doi: 10.3205/24nrwgu42, urn:nbn:de:0183-24nrwgu428

Veröffentlicht: 26. März 2024

© 2024 Darr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Invasive Urothelkarzinome (UC) treten überwiegend bei Männern auf. Es wird davon ausgegangen, dass Unterschiede im Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose eine prognostische Bedeutung haben. Wir analysierten das Überleben von Männern und Frauen in Bezug auf histologische Subtypen, Lokalisation und T-Stadium.

Methoden: Eingeschlossen wurden Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Harnwegsneoplasien (ICD-10: C65–C68) in der NRW-Registerdatenbank von 2008 bis 2019. Nicht-UC wurden als Plattenepithelkarzinom (SCC), reines Adenokarzinom (ADC), reines neuroendokrines Karzinom (NEC), papilläres Urothelkarzinom (PUC) und nicht spezifizierte Varianten (Sonstige) klassifiziert. Die 5-Jahres-Überlebensrate wurde mit der Kaplan-Meier-Methode analysiert.

Ergebnis: Insgesamt wurden 61.043 Patienten untersucht (73% Männer (M) und 27% Frauen (W)). Death-Certificate-Only-Fälle (4.620: 11,3% bei M und 6,1% bei W) wurden ausgeschlossen. Das histologische Verhältnis betrug bei Männern 57% UC, 29% PUC, 3% Nicht-UC, 11% Sonstige und bei Frauen 60% UC, 22% PUC, 7% Nicht-UC, 11% Sonstige. Verteilung im T-Stadium M (37% T1, 26% T2, 12% T3, 5% T4, 20% T-unbekannt) und W (28% T1, 29% T2, 17% T3, 6% T4, 19% T-unbekannt). Die Gesamtüberlebensrate betrug bei Männern 45% und bei Frauen 40%. Die Überlebensrate nach Subtypen betrug bei Männern 62% Sonstige, 54% PUC, 38% UC, 35% ADC, 27% SCC, 17% NEC und bei Frauen 56% Sonstige und PUC, 33% UC, 32% ADC, 26% SCC, 22% NEC. Die Überlebensrate für Männer und Frauen lag bei 37% bzw. 38% für das Karzinom des oberen Harntrakts (C65, C66), 44% bzw. 40% für die Harnblase (C67) und 50% bzw. 36% für Sonstige (C68). Bei T1 betrug die Überlebensrate 59 % bei Männern und Frauen. Weitere Überlebensraten: T2 (33% M, 29% W), T3 (28% M, 30% W), T4 (14% M, 11% W) und T-unbekannt (52% M, 48% W).

Schlussfolgerung: Ein höherer Anteil der Männer hatte T1-Tumore, die mit einer besseren Prognose verbunden waren. In unserer Analys wurden keine wesentlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede nach Subtypen festgestellt. Frauen mit invasivem UC hatten ein schlechteres 5-Jahres-OS als Männer. Dies galt jedoch nicht für die Subtypen, die nicht zum UC gehören, denn auch die NEC schnitten bei Frauen besser ab. Die Lokalisation hatte bei Frauen keinen Einfluss auf das Überleben, während UTUC bei Männern schlechter abschnitt als die Blase.