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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

5 Jahre TULSA-Pro an der Uniklinik Köln: Ergebnisse der ersten 46 Patienten. Der Weg zu einem individuellen Therapiekonzept

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Luisa Halbe - Uniklinik Köln, Urologie, Köln, Deutschland
  • T. Persigehl - Uniklinik Köln, Radiologie, Köln, Deutschland
  • L. Kreylos - Uniklinik Köln, Urologie, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Uniklinik Köln, Urologie, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV 1.7

doi: 10.3205/24nrwgu07, urn:nbn:de:0183-24nrwgu071

Veröffentlicht: 26. März 2024

© 2024 Halbe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: MR-TULSA (MR-assisted Transurethral ULtraSound Ablation of the Prostate) ist eine Methode der fokalen Therapie des organbegrenzten Prostatakarzinoms und bietet eine Alternative zur invasiven aktiven Therapie. Derzeit fehlen Daten zu den funktionellen und langfristigen Ergebnissen hinsichtlich des onkologischen Erfolgs. Wir stellen die Ergebnisse der ersten 46 Patienten vor, die an einer Einrichtung behandelt wurden.

Methoden: Wir analysierten 46 Patienten, die von 01/2018 bis 07/2023 mit TULSA behandelt wurden. Alle Patienten hatten sich einer multiparametrischen MRT (mpMRT) und einer transperinealen gezielten und systematischen mpMRT-Fusionsbiopsie unterzogen.

Ergebnisse: Bei 13 (28,3%) und 26 (56,5%) Patienten lag ein ISUP 1 bzw. ISUP 2 Grading des Prostatakarzinoms vor. 7 (15%) Patienten wiesen ein ISUP-3-Prostatakarzinom auf, und alle Patienten wiesen nur eine positive Indexläsion ohne Nachweis positiver systematischer Biopsien auf. Bei 3 der Patienten führten wir eine Salvage Therapie nach primärer Radiatio durch. Der mittlere PSA lag bei 7,2 ng/ml (2–11,1), das mittlere Prostatavolumen bei 48 ml mit einer PSA-Dichte von 0,18.

Die mittlere und mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 23 bzw. 16 Monate. Nach 1 Jahr kam es bei 17% der Patienten zu einem bioptisch nachgewiesenen Rezidiv, wobei in allen Fällen ein Rezidiv im Feld auftrat. Ein Spätrezidiv >24 Monate trat bei weiteren 10% auf.

Bei 37% der Rezidive kam es zu einer Progression der ISUP-Einstufung in die Gruppen 2 bis 5. Therapieassoziierte unerwünschte Ereignisse in Form von Harnwegsinfektionen traten bei 8 Patienten auf; ein Patient erlitt jedoch eine iatrogene Rektumperforation. Die 12-monatige Nachbeobachtung ist in 6 Fällen noch nicht abgeschlossen, und 7 Patienten sind nicht mehr in die Nachbeobachtung einbezogen.

Schlussfolgerung: MR-TULSA ist ein sicheres Verfahren für die Behandlung von Prostatakrebs mit niedrigem und mittlerem Risiko.

MR-TULSA kann Patienten mit einer ISUP-Klassifizierung von 1–2 nach einer guten Selektion sicher angeboten werden. Wir sehen Ansätze für eine risikoarme Salvage-Therapie beim lokalen Prostatakarzinom-Rezidiv. Die Ausweitung der Indikation darauf erfordert noch weitere Studien und Nachuntersuchungen.