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Penisschaftdeviation nach Harnröhrenstrikturrekonstruktion mittels Mundschleimhaut – Ein relevantes Problem?
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Über die Inzidenz einer de novo Penisschaftdeviation (PD) nach Harnröhrenrekonstruktion mittels Mundschleimhaut (MSH) gibt es keine belastbaren Daten. Wir evaluierten 700 Patienten, bei denen wir eine Harnröhrenrekonstruktion mittels MSH durchgeführt hatten.
Material und Methodik: Von 800 zwischen 04/1994 und 08/2013 operierten Patienten wurden 700 mit einem Mindest-FU von 12 (12–205) Monaten postalisch mittels standardisiertem Fragebogen evaluiert. Untersucht wurde das Auftreten einer de novo Deviation, einer erneuten Striktur, die Frage des Beratungs- / Behandlungswunsches und falls PD aufgetreten, ob eine Beeinträchtigung des Geschlechtsverkehrs (GV) resultierte.
Alle Patienten erhielten eine ventrales onlay, die Patienten, welche einer der Fragen mit ja beantworteten, wurden erneut telefonisch kontaktiert.
Ergebnis: 442 (63,1%) Pat. antworteten. 8,5% (38) bejahten mindestens eine der Fragen. Die Strikturlänge betrug 10,2 cm (2–25); 94,5% (36/38) konnten erneut telefonisch kontaktiert werden.
47,3% (18/38) hatten die Frage falsch verstanden oder bereits präoperativ eine PD. 13,1% (5/38) hatten präoperativ eine ED mit einem medianen IIEF-5-score von 5. Somit verblieben 39,4% (15/38) mit einer de novo PD, d. h. 3,3% der Gesamtpopulation. Beratungswunsch bestand bei 1,1% (5/442).
Bei 8/15 (53,3%) mit de novo PD (Strikurlänge 13–21) wurde eine geringe Deviation nach lateral angegeben. 3/15 (20%) beschrieben eine geringe Deviation nach dorsal , 2/15 (13,3%) eine Deviation nach ventral. 2 Patienten konnten nicht kontaktiert werden. Kein Patient hatte einen Behandlungswunsch oder Probleme beim GV. Bei einem Patienten kam es zu einer Rezidivstriktur.
Zusammenfassung: Eine de novo PD nach Harnröhrenstrikturrekonstruktion mittels MSH tritt in 3,3% auf. Die Deviation ist gering und impliziert keinerlei Behandlungswunsch, respektive eine Beeinträchtigung des GV.
Hiermit liegen erstmalig Daten erhoben an einem großen Patientenkollektiv zum Auftreten einer PD nach Harnröhrenrekonstruktion mittels MSH vor.