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Wie könnte die Versorgung von Menschen mit Demenz im Jahre 2030 aussehen? Ergebnisse eines interdisziplinären Szenario-Prozesses (Sze-Dem)
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Veröffentlicht: | 8. November 2011 |
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Fragestellung: Die Politik hat auf die Zunahme neurodegenerativer Erkrankungen reagiert und die Forschungsförderung sukzessive gesteigert. Anstrengungen auf der Forschungsseite stehen Defizite in der Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen gegenüber.
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) hat in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke und dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) einen Szenario-Prozess durchgeführt, um mögliche Zukünfte der Versorgung von Menschen mit Demenz aufzuzeigen (Sze-Dem Projekt).
Methoden: Die Entwicklung der Szenarien wird wie folgt durchgeführt:
- Identifizierung der relevanten Einflussfelder per Literaturanalyse und Internetrecherche
- Systematische Sammlung der relevanten Trends in den einzelnen Feldern (sog. Deskriptoren)
- Bewertung der Deskriptoren bzgl. ihrer möglichen Ausprägungen in einem multidisziplinären Expertenworkshop mit ca. 50 Teilnehmern
- Verknüpfung der gewichteten Deskriptoren und ihrer Ausprägungen in einer sog. Konsistenz-Matrix
- Softwaregestützte Berechnung konsistenter Kombinationen (Szenarienbündel)
- Ausformulierung schlüssiger Szenarien als mögliche Zukunftsbilder und Rückkoppelung zu den beteiligten Experten
Ergebnisse: Aus über 7 Billionen Möglichkeiten blieben am Ende des Prozesses fünf in sich konsistente Szenarien übrig. Diese wurden ausführlich beschrieben und grafisch illustriert. Hieraus wurden Forschungsfragen und Handlungsoptionen für unterschiedliche Stakeholder generiert.
Interpretation: In Deutschland wird die Szenario-Methode im strategischen Management genutzt, während sie in den Niederlanden seit den 80er Jahren zur systematischen Weiterentwicklung des Gesundheitssystems eingesetzt wird. Bisher wurde sie nicht für die Demenz (-Versorgung) angewendet. Der Nutzen von Sze-Dem liegt in der systematischen und interdisziplinären Analyse relevanter Daten und Fakten sowie in der Verarbeitung von Prognosen und Expertenurteilen über die zukünftige Versorgung von Menschen mit Demenz.