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„Liquid biopsy“ dient dem frühzeitigem Nachweis eines Tumorrezidivs bei kurativ-behandelten Oropharynxkarzinom-Patienten
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Veröffentlicht: | 13. Dezember 2018 |
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Hintergrund: Kopf-Hals-Tumore sind bei Erstdiagnose meist weit fortgeschritten. Tabak- und Alkohol-Konsum sind die bekanntesten Risikofaktoren. Eine Infektion mit Humanen-Papillomaviren (HPV), insbesondere Typ 16, spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Ätiologie und der Anteil der HPV-getriebenen Oropharynxkarzinome (oropharyngeal squamous cell carcinoma, OPSCC) steigt. Derzeit fehlt es an Biomarkern, um die Belastung der Krankheit und/oder die Reaktion auf die Therapie zu messen. Die Analyse von zirkulierenden Tumorderivaten im Blut von Patienten, welche in fortgeschrittenen Tumorstadien in höheren Mengen in Folge eines stärkeren zellulären Turnovers im Blut gefunden werden und repräsentativ für die Tumorsignatur eines Patienten sind, wurden bei anderen Krebserkrankungen bereits untersucht und stellen folglich eine neue Herausforderung in der nicht-invasiven Diagnostik im Kopf-Hals-Bereich dar.
Methoden: Es erfolgte eine prospektive Pilotstudie der klinisch-pathologischen Eigenschaften an HPV-positiven und HPV-negativen OPSCC-Patienten, die am Universitätsklinikum Heidelberg primär chirurgisch mit oder ohne adjuvanter Radio(chemo)therapie behandelt wurden. Präoperativ und im weiteren postoperativen Verlauf erfolgten serielle Follow-up-Blutabnahmen im Rahmen der Tumornachsorge. Tumorgewebeproben wurden mittels Immunhistochemie auf p16 untersucht, zellfreie DNA (cfDNA) aus dem Patientenblut mittels PCR getestet.
Ergebnisse: Erste Studienergebnisse bestätigten, dass in der präoperativen Blutprobe vor Therapie-Einleitung ein hoher viraler DNA-Nachweis zu finden war, während nach Tumorexstirpation im Falle einer Kurierung keine virale DNA mehr im Blut nachgewiesen werden konnte. Unserer Theorie zur Folge ist bei Persistenz von viraler DNA im Patientenblut von einer Tumorpersistenz und/oder einem Progress auszugehen, bei Abfall der viralen DNA in der postoperativen Blutprobe und Wiederanstieg im Verlauf der Follow-up-Blutabnahmen ist mit einem Tumorrezidiv zu rechnen.
Schlussfolgerung: Die Implementierung einer Liquid biopsy bei p16-positiven Oropharynxkarzinom-Patienten durch serielle Blutproben hat das Potenzial, zu einem früheren Zeitpunkt ein Tumor-Relapse nachzuweisen, wodurch eine bessere Auswahl geeigneter, zu diesem Zeitpunkt noch kurativer Behandlungsansätzen getroffen, die Prognose der Patienten vorausgesagt sowie eine systemische Therapie überwacht und nachbetreut werden kann.