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Obstruktive Schlafapnoe bei Glaukompatienten
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Veröffentlicht: | 5. Dezember 2017 |
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Hintergrund: Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) besitzt in der Bevölkerung eine stark zunehmende Prävalenz. Außerdem erfreut sich dieses Krankheitsbild einer zunehmenden Aufmerksamkeit in der Allgemeinbevölkerung und wird daher immer häufiger diagnostiziert.
Obwohl die obstruktive Schlafapnoe primär die oberen Atemwege betrifft, scheint sie auch den restlichen Körper in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Es wird vermutet, dass die nächtlichen hypoxämischen Ereignisse sowie Reoxygenierungen in einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems sowie in der Induktion von oxidativem Stress und Blutdruckerhöhung resultieren. Auch Veränderungen der Gefäßstrukturen im Kapillarsystem, ihrer Reaktivität sowie die Förderung von Atherosklerose sind beschrieben worden. Vor allem ophthalmologische Erkrankungen, wie das „floppy-eyelid“-Syndrom, der Retinalvenenverschluss und das Glaukom sind in letzter Zeit in den Fokus der Analyse bezüglich der Auswirkungen obstruktiver Schlafapnoe getreten.
Diverse Studien sowie Metaanalysen haben einen Zusammenhang zwischen OSAS und Glaukom mit dem Resultat einer höheren Glaukomprävalenz bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe herausarbeiten können.
Methoden: Vorgestellt wird ein Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema obstruktive Schlafapnoe in Assoziation mit Glaukom.
Ergebnisse: Prospektiven Studien über die Ausprägung von Glaukom und obstruktiver Schlafapnoe sowie über die möglichen Korrelationen der Schweregrade liegen bisher noch nicht vor.
Schlussfolgerung: Es bedarf an prospektiven Studien über die Korrelation zwischen der Ausprägung von Glaukom und obstruktiver Schlafapnoe. Eine solche interdisziplinäre Studie wird derzeit in der Augenklinik und der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Diese monozentrische prospektive Pilotstudie, die mindestens 150 Patienten einschließen soll und in der mögliche Korrelationen zwischen den augenärztlichen und den HNO-ärztlichen Parametern aufgedeckt werden sollen, wird vorgestellt.