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Gleichgewichtsuntersuchungen bei Kindern: was, wann und wie?
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Veröffentlicht: | 5. Dezember 2017 |
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Hintergrund: Das Erkennen von peripher-vestibulären Störungen bei Kindern gewinnt heutzutage erheblich an Bedeutung. Viele moderne Methoden zur Untersuchung der Gleichgewichtsfunktion sind grundsätzlich auch für Kinder geeignet. Allerdings gibt es bisher nur wenige systematische Untersuchungen zur altersabhängigen Durchführbarkeit.
Methoden: Es wurden 100 Kinder (mittleres Alter 5,18 Jahre; Minimum 1,6, Maximum 10,8), die in der Klinik im Zeitraum von Dezember 2013 bis Januar 2015 vorgestellt wurden, in konsekutiver Reihenfolge audiometrisch und vestibulär untersucht. Folgende Prüfungen wurden durchgeführt: Leuchtbrillen-Untersuchung (Spontan- und Provokationsnystagmus, perrotatorischer Nystagmus), okulomotorische Prüfungen, Kopf-Impuls-Test, Koordinationsprüfungen, vestibulo-spinale Tests, Bestimmung der subjektiven visuellen Vertikale (SVV) mittels Eimer-Test, zervikale vestibulär evozierte myogene Potentiale (cVEMP), Symptomerfassung durch einen standardisierten Elternfragebogen.
Die Daten wurden systematisch per Computer über eine Datenmaske erfasst und mittels SPSS ausgewertet.
Ergebnisse: Grundsätzlich waren alle Tests ab einem Alter von 2 Jahren durchführbar. Allerdings zeigten sich Unterschiede in der Genauigkeit der Ausführung, der Motivation der Kinder und damit der Zahl misslungener Untersuchungsgänge. Besonderheiten zur Aufrechterhaltung von Kooperation und Motivation werden gezeigt. Für mehrere Untersuchungsmethoden konnte die altersabhängige Durchführbarkeit mittels logistischer Regression abgeschätzt werden.
Schlussfolgerung: Bei altersgerechter Anpassung der Untersuchungsmethoden lassen sich die beschriebenen Testverfahren in allen Altersstufen anwenden. Meist lag eine erstaunlich hohe Motivation und Sorgfalt bei der Mitarbeit der Kinder vor. Erstaunlich war die relativ geringe Genauigkeit des Elternfragebogens zur Einschätzung der Gleichgewichtsfunktion.