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Der Oramod-Algorithmus zur klinischen Vorhersage des Outcome bei Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Valide Biomarker sind für die personalisierte Therapie und Nachsorge bei Mundhöhlenkarzinomen bislang noch nicht etabliert. Auch individuelle klinische, Bildgebungs-basierte oder genetische Marker lassen bislang keine zuverlässige Aussage zum klinischen Verlauf zu. Dennoch beeinflussen alle diese Faktoren das Outcome des Patienten. Um alle diese Parameter in einem holistischen Modell auszuwerten, ist eine IT-basierte, multimodale Strategie unabdingbar.
Methode: Innerhalb des EU-geförderten „OraMod“-Projektes wurde in einer Multicenter-Studie anhand der Daten von 239 Patienten einen Algorithmus erstellt, der das Outcome vorhersagt. Klinische Daten und eine 12 Gene umfassende Gensignatur konnten definiert werden. Zur unkomplizierten Umsetzung wurde ein benutzerfreundlicher RT-PCR-Cycler (Größe: ca. 12 x 8 x 10 cm, Gewicht: <500g) entwickelt. Die Bildgebungsdaten fließen nach semi-automatisierter Segmentierung ein. Eine Validierung erfolgt an 126 prospektiv eingeschlossenen Patienten.
Ergebnisse: Die Oramod-Biomarker-Matrix sagt das Outcome (Überlebens- und Rezidiv-wahrscheinlichkeit) und die Wahrscheinlichkeit lymphogener Metastasierung anhand von Daten, die bei der Primärdiagnose erhobenen wurden, voraus. Die Software ist dank einer übersichtlichen Oberfläche benutzerfreundlich, intuitiv zu bedienen und gibt im Sinne einer erweiterten elektronischen Patientenakte einen guten Überblick über die Erkrankung des Patienten.
Schlussfolgerung: Die Oramod-Software verbessert die Personalisierung der Therapie und Nachsorge von Mundhöhlenkarzinomen durch eine Vorhersage des Outcome anhand von bei Erstdiagnose erhobenen Daten. Aufgrund der intuitiven, übersichtlichen und ansprechenden Visualisierung kann sie zudem als elektronische Patientenakte verwendet werden.
Unterstützt durch: Europäische Union (7. Rahmenprogramm)
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.