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Charakterisierung Tumor-assoziierter B-Zellen in Kopf-Hals-Karzinomen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Dem Immunsystem kommt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung, aber auch dem Progress maligner Erkrankungen zu. Welche Rolle B-Zellen hierbei spielen, ist bisher nur unzureichend geklärt. Es wird vermutet, dass es, abhängig beispielsweise von der Zusammensetzung des B-Zell-Infiltrats, zu einer Inhibition oder Förderung des Tumorwachstums durch B-Zellen kommt. Ziel dieser Studie ist eine detaillierte phänotypische Charakterisierung des B-Zell-Infiltrats in Kopf-Hals-Karzinomen als ein erster Schritt zu einem besseren Verständnis der Funktion Tumor-assoziierter B-Zellen.
Methoden: Tumorfrischgewebe wurde prätherapeutisch von Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom entnommen (n=32), unmittelbar in eine Einzelsuspension überführt und durchflusszytometrisch analysiert. Zusätzlich wurden Proben von Blut und Normalgewebe der Patienten sowie Blutproben von gesunden Spendern untersucht.
Ergebnis: Die Analyse umfasste Plattenepithelkarzinome verschiedenster Lokalisationen des oberen Aerodigestivtrakts. Die meisten dieser Tumoren enthielten ein B-zelluläres Infiltrat, welches in 14 der 32 Proben stark ausgeprägt war. Die Subcharakterisierung dieses Infiltrats zeigte insbesondere einen erhöhten Anteil an aktivierten B-Zellen, Antigen-präsentierenden B-Zellen, Plasmablasten/-zellen und B-Gedächtniszellen. HPV-assoziierte Karzinome wiesen signifikant öfter ein ausgeprägtes B-Zell-Infiltrat auf.
Schlussfolgerung: Die Charakterisierung des B-Zell-Infiltrats von Kopf-Hals-Karzinomen weißt auf einen aktiven, Antigen-erkennenden Phänotyp und eine spezifische Effektor-B-Zell-Antwort hin. Vor allem HPV-positive Tumoren scheinen eine ausgeprägte Immunogenität aufzuweisen. In funktionellen Analysen soll nun die Möglichkeit B-Zell-gerichteter Therapiemöglichkeiten evaluiert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.