Artikel
Evaluierung der Infrarot-Thermographie beim Pricktest im Rahmen der Allergiediagnostik
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Im Rahmen der Allergiediagnostik werden standardmäßig Hauttests zur Identifizierung und Beurteilung von IgE-vermittelten Soforttyp-Allergien angewandt. Der Pricktest ist die Methode der ersten Wahl. Als Goldstandard zur Quantifizierung der Hautreaktionen hat sich das Ausmessen des Durchmessers der entstehenden Hautrötung und Quaddelbildung etabliert. Dies bedarf klinischer Erfahrung und kann zu Fehleinschätzungen führen. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Algorithmus zur objektiven Quantifizierung der Hautreaktionen mittels Infrarot-Thermographie auf Grundlage der gesteigerten, durchblutungsabhängigen Wärmeabgabe.
Methoden: Exemplarisch wurde im Rahmen von Pricktests mit Positiv- (Histamin) und Negativkontrollen (NaCl) die Hautrötung und Quaddelbildung thermographisch aufgezeichnet. Die mediator-vermittelte Vasodilatation führt zu gesteigerter Durchblutung und somit Wärmeabgabe der Haut. Zeit-Temperatur-Diagramme wurden angefertigt und die Hautbereiche der Positiv- und Negativkontrollen verglichen.
Ergebnisse: Die Hautbereiche der positiven Hautreaktionen zeigten einen höheren zeitlichen Anstieg der Oberflächentemperatur nach 15 Minuten im Vergleich zu den Hautbereichen der Negativprobe (Tpos. 1,68 °C vs. Tneg. 0,68 °C). Dieser Unterschied war im t-Test für gepaarte Stichproben hoch signifikant (p<0,001).
Diskussion: Die Infrarot-Thermographie ist geeignet Histamin-vermittelte Temperaturveränderungen der Hautoberfläche bei Patienten mit IgE-vermittelter Soforttyp-Allergie zu erfassen. Ein entsprechender Temperaturanstieg kann nachgewiesen werden. Es sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig um die Korrelation zur entstehenden Rötung und Größe der Quaddelbildung zu erheben um dies zukünftig semiautomatisch quantitativ auswerten zu können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.