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Objektive Audiometrie im Kindesalter: optimaler Informationsgewinn und richtige Interpretation
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die Verlegung des Diagnosezeitpunktes kindlicher Hörstörungen in immer jüngere Altersklassen weist objektiven audiometrischen Methoden einen entscheidenden Stellenwert bei der Verifizierung, Klassifizierung und frequenzspezifischen Quantifizierung dieser Hörverluste sowie bei ihrer Verlaufs- und Behandlungskontrolle zu. In der Praxis werden aber solche Methoden mitunter nicht ausreichend sachgerecht durchgeführt und ihr Informationsgehalt wird noch zu wenig ausgenutzt oder fehlinterpretiert. Diese Arbeit soll über Gefahren und Potentiale der Bewertung objektiver audiometrischer Befunde informieren.
Methoden: Anhand einer Reihe von Fallbeispielen werden (1) Hörschwellenbestimmungen mittels akustisch evozierter Potenziale, (2) die Klassifikation von Hörstörungen, (3) die Bestimmung der einzelnen Anteile kombinierter Hörstörungen, (4) die Bestimmung des Bewusstseinszustandes komatöser Patienten unter Nutzung akustisch evozierter Potenziale und die Stellung von Therapieindikationen auf Grundlage objektiver audiometrischer Befunde dargestellt.
Ergebnisse: Die Zusammenschau von tympanometrischen und OAE-Ableitungen sowie AEP-Reizantwortkurven, Pegel-Latenz- sowie Amplituden-Latenz-Beziehungen lässt neben der Hörschwellenbestimmung z.B. auch die Dokumentation von Rekruitment-Phänomenen und die Quantifizierung des Ausmaßes von Schallleitungs- und Schallempfindungsanteil einer Hörstörung zu.
Schlussfolgerungen: Die optimale Ausbeute der mit modernen objektiven audiometrischen Methoden erzielbaren Information erlaubt eine differenzierte Diagnosestellung kindlicher Hörstörungen und verhindert Fehldiagnosen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.