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Modulation des BDNF-induzierten Neuritenwachstum im organotypischen Maus-Spiralganglion-Modell
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Funktionelle Einschränkungen in der Versorgung mit Cochlea-Implantaten ergeben sich u.a. durch die begrenzte Anzahl von Elektrodenkontakten die den Hörnerv stimulieren. Ein möglicher Weg um die Schnittstelle zwischen Nerv und Elektroden zu verbessern, ist die Stimulation des Auswachsens von Neuriten in Richtung von und auf die Elektrode. Dies kann durch Neurotrophine wie BDNF erreicht werden. Die Stimulation des Neuritenwachstum durch BDNF erfolgt über TrkB-Rezeptoren. Paradoxerweise wird wirkt BDNF gleichzeitig inhibitorisch über die Bindung an den niederaffinen Rezeptor p75NTR. Um die TrkB und p75NTR vermittelte Signalwege zu untersuchen, wurde ein organotypisches Spiralganglion-Kultur-Modell der postnatalen Maus verwendet. Neuritenwachstum wurde mit einer modifizierten Sholl-Analyse mit ImageJ quantifiziert. Der Tyrosinkinase-Inhibitor K252a hemmte das BDNF-induzierte Neuritenwachstum, Zugabe von H-89 und KT5720 (ProteinkinaseA-Inhibitoren) führte ebenfalls zu einer dosisabhängigen Hemmung des BDNF-induzierte Neuritenwachstum. Eine ähnliche Wirkung konnte mit PI3K (Phosphoinositid-3-Kinase)-Inhibitoren (LY294002 und Wortmannin) erreicht werden. Im p75NTR Signalweg konnte mit MAG-Fc (Myelin-assoziierte Glykoprotein) BDNF-induziertes Wachstum inhibiert werden. Diese Inhibition konnte durch die Unterbrechung der p75NTR Signalwegs durch einen ROCK-Inhibitor (Y27632) aufgehoben werden. Das organotypische Kulturmodell des Spiralganglions der Maus ist für die Analyse des BDNF Signalwegs geeignet. Um das durch p75NTR generierte hemmende Umfeld zu überwinden, sind stärkere TrkB-Agonisten erforderlich. Selektive Hemmung des p75NTR Weg verbessert das Neuritenwachstum.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.