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Prävertebrales Hämatom unter Antikoagulation nach Stellatumblockade
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Das Ganglion stellatum ist ein Nervenknoten des Vegetativen Nervensystems. Es handelt sich um die Verschmelzung zweier Ganglien des Grenzstrangs des Sympathikus.
Eine Stellatumblockade ist die gezielte lokale Leitungsanästhesie des Ganglion stellatum. Durch diese Blockade kommt es zu einer Vasodilatation im gesamten Einzugsgebiet, zu einer verminderten Schweißsekretion und einem Horner-Syndrom.
Fallbeispiel: Wir berichten über eine 82-jährige Patientin, die aufgrund progredienter Schluckbeschwerden und einer kloßigen Sprache notfallmäßig vorstellig wurde. Am Vortag hatte Sie auswärts eine Injektion zervikal zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie erhalten. Die Patientin war wegen Herzrhythmusstörungen antikoaguliert. Im HNO-ärztlichen Untersuchungsbefund zeigte sich lediglich eine teils livide Vorwölbung des Pharynx. Zervikal konnte v.a. rechts paralaryngeal bis supraklavikulär eine weiche Raumforderung palpiert werden. Sonografisch und radiologisch zeigte sich schließlich ein ausgedehntes Hämatom prävertebral (12x5,5x4 cm von HWK 3 bis BWK 4 reichend). Bei den klinischen, sonografischen und radiologischen Verlaufskontrollen ergab sich ein kontinuierlich regredienter Befund.
Schlussfolgerung: Die Durchführung einer Stellatumblockade kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen angewendet werden. Aufgrund von möglicher schwerwiegender Komplikationen ist jedoch auch bei diesem Verfahren auf eine strenge Indikationsstellung sowie eine sorgfältige Patientenselektion zu achten. Bei Patienten mit Antikoagulation sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Gerinnung optimal eingestellt ist. Zudem ist eine engmaschige Patientenanbindung nach erfolgter Intervention wichtig, um auf mögliche Komplikationen zeitnah reagieren zu können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.