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Entwicklung der Sprachtestergebnisse von einseitig ertaubten erwachsenen CI-Patienten
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Die Anzahl der einseitig ertaubten erwachsenen Patienten, die an der Medizinischen Hochschule Hannover mit einem CI versorgt werden, steigt kontinuierlich an und mit ihnen auch die Erfahrungswerte. Die Entwicklung der Sprachtestergebnisse wird nun vom Zeitpunkt der Erstanpassungsphase bis zum 3-Jahrestermin dargestellt. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die Patienten einen Benefit vom binauralen Hören (CI und normalhörendes Ohr) im Störgeräusch haben.
Methode: Aus der Gesamtanzahl der an der MHH operierten einseitig ertaubten Patienten wurde eine homogene Gruppe von 29 Patienten nach definierten Kriterien ausgewählt. Zur Ermittlung der Sprachtestergebnisse mit dem CI wurde der Freiburger Sprachverständlichkeitstest (Zahlen und Einsilber) und der HSM-Satztest in Ruhe und im Störschall 10 dB S/N in direkter Kopplung durchgeführt. Zur Ermittlung des binauralen Benefits im Störschall wurde der HSM-Satztest im Störschall (S0°N0°) mit 5 dB und 0 dB S/N im Freifeld angewendet.
Ergebnisse: Die Mittelwerte, die bereits ab der Erstanpassungsphase von den Patienten mit dem CI allein erreicht werden, bleiben im weiteren Verlauf bis 3 Jahre konstant. Die Ergebnisse der binauralen Testung zeigen die Tendenz einer minimalen Verbesserung, wenn das normalhörende Ohr vom CI unterstützt wird. Allerdings liegen die Ergebnisse des normalhörenden Ohres oft im ceiling-Bereich, sodass eine potentielle Steigerung mit CI nicht mehr sichtbar gemacht werden kann.
Ausblick: Die Versorgung von einseitig ertaubten Patienten mit Cochlea-Implantat ist sinnvoll, weil sie zu Verbesserungen des Sprachverstehens im Störschall führt. Weitere Untersuchungen zielen darauf hin, dass auch das Richtungshören verbessert werden kann.