Artikel
Spontane Otoliquorrhoe – ein Fallbericht
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Die Folgen permanenter Liquorrhoen im HNO-Bereich sind potentiell lebensbedrohlich. Hier wird über den seltenen Fall einer spontanen Otoliquorrhoe bei anzunehmendem nicht traumatischem Schädelbasisdefekt berichtet, die erfolgreich konservativ behandelt wurde.
Ein 55-jähriger Patient berichtete über eine seit etwa einem Jahr bestehende therapieresistente, teilweise fötide Otorrhoe des rechten Ohres. Es lagen bei normaler cochleärer Funktion eine diskrete Schalleitungsschwerhörigkeit und ein intermittierender Tinnitus vor, weitere Ohr- oder andere Symptome wurden auf dezidierte Befragung nicht angegeben. Der Gehörgang war feucht, das Trommelfell entdifferenziert und verdickt. Es zeigte nach einer lokalen Behandlung einen schlitzförmigen Defekt im hinteren oberen Quadranten. Der wegen einer pulsierenden, serösen Sekretion durchgeführte Betatransferrintest wies die Liquorrhoe nach. Im Dünnschicht-Computertomogramm war das knöcherne Dach der Paukenhöhle sehr dünn, teilweise fehlend. Nach einer initialen Therapie mit Diamox und entlastender Lumbalpunktion mit Drainage verschloss sich der Trommelfelldefekt spontan. Ein weiterer Paukenerguss trat in einer Nachbeobachtungszeit von 3 Monaten nicht auf.
Die spontane Otoliquorrhoe ist eine seltene, aber bedeutsame Differentialdiagnose therapieresistenter, seröser Otorrhoen.