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Dosisabhängige Erhöhung des cochleären Blutflusses durch Betahistin-Hydrochlorid
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Hintergrund: Betahistin-Hydrochlorid ist strukturell mit Histamin verwand und wirkt als H1-Agonist und H3-Antagonist. Über die Wirkungsweise von Betahistin ist bisher wenig bekannt. Als vasoaktives Medikament könnte es jedoch die cochleäre Mikrozirkulation beeinflussen und somit klinisch einen positiven Effekt auf Innenohrerkrankungen wie den M. Menière oder den Tinnitus ausüben. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Wirkungen von Betahistin auf die cochleäre Mirkozirkulation dosisabhängig am Tiermodell des Meerschweinchens zu untersuchen.
Methoden: Betahistin wurde in 4 Gruppen von jeweils 6 Tieren i.v. in der Dosierung 0,001 mg/kg KG; 0,01 mg/kg KG; 0,1 mg/kg KG; 1,0 mg/kg KG verabreicht. Als Kontrollgruppe erhielten 6 Tiere ein äquivalentes Volumen NaCl 0.9%. Das Kapillaren der Stria vaskularis wurden mittels Intravitalmikroskopie über 30 Minuten visualisiert und quantifiziert (Erythrozytenfließgeschwindigkeit, Gefäßdurchmesser, segmentaler Blutvolumenstrom).
Ergebnisse: Betahistin führte zu einer dosisabhängigen Erhöhung der cochleären Erythrozytenfließgeschwindigkeit. Dies waren bei 0,001 mg/kg KG eine maximale Erhöhung um 6,9%, bei 0,01 mg/kg KG 21,2%, bei 0,1 mg/kg KG 33,5% und bei 1 mg/kg KG 34,0%.
Schlussfolgerungen: Betahistin führt am Meerschweinchen zu einer dosisabhängigen Steigerung der cochleären Erythrozytenfließgeschwindigkeit, die einen Sättigungseffekt bei einer intravenösen Dosis von etwa 0,1 mg/kg KG aufweist. Dies würde beim Menschen rechnerisch einer oralen Tagesdosis von 160 mg entsprechen.