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Erste klinische Erfahrungen in der adjuvanten submukösen Avastin-Anwendung bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT)
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) ist eine genetische Funktionsstörung der Gefäßneubildung. Multisystemische Angiodysplasie sind für rezidiv. Blutungen verantwortlich. VEGF ist ein entscheidendes Schlüsselprotein im Vorgang der Angiogenese. Avastin (Bevacizumab) ist ein monoklonaler VEGF-Antikörper, der offiziell zur Therapie pathologischer Gefäßeinsprossung beim kolorektalen Karzinom zugelassen ist. In den letzten Jahren haben vereinzelte Fallberichte aus den Staaten den erfolgreichen Einsatz von Avastin in der Therapie der HHT-Epistaxis beschrieben.
Das Ziel unserer Studie war es, das Therapiekonzept der Argon-Plasma-Koagulation in Kombination mit der submukösen Avastin-Injektion auf seine Effizienz und Verträglichkeit zu überprüfen.
Bei 15 HHT-Patienten erfolgte eine APC sowie eine intranasale submuköse Avastin-Injektion. Alle Patienten wurden prä-, 4 und 12 Wochen postop. untersucht und der Therapieerfolg anhand eines Fragebogens festgehalten. Die Blutungsintensität und -frequenz wurden nach dem „HHT Epistaxis Severity Score“ (ESS) festgehalten und die Zufriedenheit mit der Therapie mittels "Visual Analog Scale“ ermittelt. Zusätzlich wurde das Blutbild und die VEGF-Serumkonzentration bestimmt.
Gemäß der ESS-Einstufung hatten 13 Patienten vor der Therapie eine schwergradige Epistaxis. Die Blutungsintensität und -frequenz konnten posttherap. auf ein Minimum reduziert werden. Die VEGF-Serumkonz. waren am ersten postop. Tag gegenüber den präop. Werten signifikant erniedrigt, stiegen aber im Verlauf wieder an. Die Patientenzufriedenheit mit der Therapie betrug 93%.
Die antiangiogene Therapie mit Avastin erscheint vielversprechend. Trotz „off-label use“ wären weitere Querschnittsstudien zur nachhaltigen Erfassung der Wirksamkeit von Avastin wünschenswert.