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Geschmacksstörungen und der Diabetes mellitus
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Geschmackstörungen treten auch bei Patienten auf, die unter Diabetes mellitus leiden. Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um mögliche Änderungen in elektrogustometrischen und chemogustometrischen Schwellen und in der Form, Dichte und Vaskularisation der fungiformen Papillen (FP) zu erkennen.
Methoden: Die Studie wurde an 36 Nichtraucher-Probanden (19w/17m), die unter Diabetes mellitus leiden, durchgeführt. Zwölf leiden unter Diabetes mel. Typ 1 und 24 unter Diabetes mel. Typ 2.). Es erfolgte eine elektrogustometrische (Electrogustometer TR-06, Sensonics USA) und chemogustometrische Schwellenbestimung (Geschmack-Streifen, Burghart GmbH, Deutschland) sowie die Erfassung der Morphologie und Dichte der fungiformen Papillen (FP) an der Zungenspitze. Dabei wurden auch Form und Gefäßversorgung der fungiformen Papillen mit Hilfe der Kontakt-Endoskopie untersucht und entsprechend der Neogro-Klassifikation kategorisiert.
Ergebnisse: Elektrogustometrische und chemogustometrische Schwellen der erkrankten Patienten waren viel höher als die der gesunden Teilnehmer. Es wurde eine deutliche Änderung in der Form, Vascularization und Dichte von fungiformen Papillen der ersten Gruppe festgestellt.
Diskussion: Der Grund der Geschmackbeeinträchtigung bei Diabetes mellitus ist unbekannt, aber könnte einen inhärenten oder erworbenen Defekt der Geschmacksrezeptoren, eine Neuropathie oder eine Störung in der zentralen Riechverarbeitung einschließen. Ein allgemeiner Defekt in der Glucose-Chemosensibilität unter Beteiligung von Typ 2 Beta-Zellen des Pankreas und geschmacksrezeptoren wurde bereits vorgeschlagen. In der jetzigen Untersuchung konnte ein zusammenhang zwischen morphologischen und funktionellen Veränderungen in der geschmacksrezeption von Diabetes Patienten nachgewiesen werden.