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Traumata können beim M. Osler Teleangiektasien induzieren
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Hintergrund: Die endonasale Koagulation, z. B. mittels Infrarotlaser, wird in den internationalen Leitlinien als erste operative Möglichkeit zur Behandlung des Nasenblutens beim M. Osler genannt. Der langfristige Effekt ist nicht ausreichend bekannt. Laut Eigenbeobachtung einiger Patienten kann die Behandlung langfristig zu einer Verstärkung der Epistaxis führen. Diese empirisch begründete Hypothese wird durch Beobachtungen im Tiermodell gestützt, da dort die Induktion von Teleangiektasien durch Traumata beobachtet wurde. Sollten mechanische oder lichtinduzierte Schäden auch beim Menschen zur Induktion führen, wären Teleangiektasien vermehrt an der Haupthand bzw. der Unterlippe zu beobachten.
Methoden: Die Zahl der Teleangiektasien der Hände und der Lippen von 72 konsekutiven Patienten mit M. Osler wurde bestimmt.
Ergebnisse: 3 Patienten waren beidhändig, 68 Rechtshänder. Bei letzteren war in 8 Fällen die linke Hand mehr betroffen, in 51 Fällen die rechte Hand. In zwei Fällen war die Oberlippe stärker betroffen, in 48 die Unterlippe. In 18 Fällen erfolgte eine Beurteilung der Lippen nicht, z. B. nach Therapie.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass mechanische und lichtinduzierte Traumata zur Entstehung von Teleangiektasien beitragen. Die Übertragbarkeit auf die endonasale Koagulation ist schwer zu beurteilen, eine Überlagerung mit anderen Effekten scheint wahrscheinlich. Solange nicht andere Studien vorliegen, klären wir Patienten vor elektiven endonasalen Koagulationen über eine mögliche langfristige Verschlechterung in Folge auf.