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Vergleich der Ergebnisse verschiedener atraumatischer Cochlear Implant-Elektroden: Hörerhaltung und Sprachverstehen
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Patienten mit Hochtontaubheit können von einer sogenannten Hybridversorgung mit kombinierter elektroakustischer Stimulation profitieren. Voraussetzung ist der Hörerhalt und die Verwendung spezieller atraumatischer Elektroden. In der Zwischenzeit sind verschiedene Elektroden im Einsatz, die es ermöglichen, dieses Ziel zu erreichen. In einer prospektiven Studie wurden die Systeme Hybrid-L, SRA und MED-EL FLEX EAS 20 hinsichtlich der Hörerhaltung und der erzielten Hörergebnisse miteinander verglichen.
Methode: Eingeschlossen wurden insgesamt 125 Patienten mit Hybrid-L, 35 Patienten mit SRA und 49 Patienten mit MED-EL FLEX EAS Elektrode. Die mittlere Hörerhaltung wurde berechnet aus den Frequenzen des Tonaudiogramms zwischen 500 Hz und 4000 Hz. Bei den Patienten erfolgt die postoperative Ermittlung des Sprachverstehens mit akustischer Stimulation, elektrischer Stimulation und der Hybrid-Stimulation auf dem jeweils implantierten Ohr. Die Ergebnisse zwischen den einzelnen Gruppen wurden miteinander verglichen.
Ergebnisse: Die Hörerhaltungsrate mit Hybrid-L liegt, bezogen auf eine mittlere Hörschwellenveränderung von weniger als 15 dB, 6 Monate nach Implantation bei 86%, SRA bei 81% und bei MED-EL FLEX EAS bei 71%. Die erzielten Hörergebnisse zeigen, dass in der Regel die elektroakustische Stimulation signifikant bessere Hörergebnisse liefert als die akustische Stimulation oder die elektrische Stimulation alleine. Dies bezieht sich auf das Sprachverstehen in Ruhe, insbesondere auf das Sprachverstehen im Störgeräusch (getestet mit OLSA und Freiburger Sprachverständlichkeitstest). Die Rate der Ertaubung nach Einsetzen der verschiedenen Systeme ist signifikant unterschiedlich.