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Intratympanale Dexamethasoninjektionen bei therapierefraktärem idiopathischem Hörsturz
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die Ätiologie eines Hörsturzes bleibt in den meisten Fällen ungeklärt. Die Effizienz von Behandlungsmethoden muss daher in empirischen Studien gesichert werden. Die intratympanale Dexamethasontherapie bietet einen neuen Behandlungsansatz mit dem Vorteil der Umgehung systemischer Nebenwirkungen der empfohlenen Steroidtherapie.
Methoden: Patienten mit pantonalem hochgradigem Hörsturz wurden zunächst leitliniengerecht mit HAES/Sterofundin, Pentoxyphyllin sowie Prednisolon i.v. therapiert. Kam es unter dieser Therapie zu keiner oder nur minimalen Verbesserung des Hörvermögens erfolgten intratympanale Dexamethasoninjektionen vier Mal innerhalb von zwei Wochen. Diese Salvage-Behandlung erhielten bisher 14 Patienten in einem Alter von 38 bis 79 Jahren. Als klinischen Erfolg werteten wir eine Hörverbesserung um mindestens 30 dB in mindestens 2 Frequenzen.
Ergebnisse: Einen klinischen Erfolg konnten wir in 57% vermerken (8/14 Patienten). Die tiefen Frequenzen sprachen dabei deutlich besser auf die Therapie an. Durchschnittlich konnte eine Hörverbesserung von 39 dB bei 0,5 kHz, 28 dB 2 kHz und 18 dB bei 4 kHz erzielt werden. Komplikationen, wie z.B. eine persistierende Trommelfellperforation traten nicht auf. Lediglich bei einem Patienten kam es nach einer Injektion zu einem kurzzeitigen Schwindel über ca. eine Stunde.
Schlussfolgerung: Die intratympanale Dexamethasontherapie stellt eine vielversprechende, komplikationsarme Behandlungsoption als Salvagebehandlung bei therapierefraktärem Hörsturz dar. Studien mit größeren Fallzahlen sind jedoch nötig um eine statistische Signifikanz der Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode nachzuweisen.