Artikel
Etablierung und Charakterisierung von zwei neuen HPV-16 positiven Plattenepithelkarzinom-Zelllinien aus Kopf-Hals-Karzinomen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
---|
Gliederung
Text
Molekulare Analysen zeigen, dass in der Karzinogenese des Kopf-Hals-Bereiches „high risk“ HPV Genotypen (v. a. HPV16) eine wichtige Rolle spielen. In dieser Studie stellen wir zwei neue Zelllinien vor, von denen eine aus einem invasiven keratinisierten primären Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (UKHN-2) und die andere aus dem Primärtumor von einer Tonsille (UKHN-5) desintegriert wurden. Beide Kulturen wachsen in Monolayer und haben die Tendenz in Abhängigkeit von der Kulturdichte Polylayer-Inselformationen sog. „domes“ zu bilden. Die Zellen zeigen polygonale Morphologie und wurden innerhalb von 6 Monaten bereits 50-mal subpassagiert. Ihre epitheliale Herkunft wurde immuncytochemisch mit anti-Zytokeratin Immunglobulin bestätigt. Die Zellen enthalten große Nuclei, deren Verhältnis im Vergleich zu Zellen mesenchymalen Ursprungs zum Zytoplasma sehr groß erscheint. Der prozentuale Anteil der Zellen beider Kulturen in der S+G2/M-Phase zeichnet sich durch einen um Faktor 2 erhöhten Proliferationsindex (PI) aus im Vergleich zu normalen diploiden Keratinozyten; beide Zelllinien haben hinsichtlich ihres DNA-Indexes aneuploide (DI>2) DNA-Verteilung. Eine HPV16 Infektion wurde in beiden Zelllinien mittels PCR und Southern-Blot Analyse nachgewiesen. Durch In-Situ Hybridisierung mittels HPV16 spezifischen Gensonden konnte weiterhin gezeigt werden, dass in den UKHN-2 Zellen HPV16 epichromosomal vorliegt und in den UKHN-5 Zellen im Zellgenom integriert ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die Akkumulation von HPV16 in den untersuchten Karzinomzellen mit der Karzinogenese in Verbindung gebracht werden kann und dass die beiden HPV16 positiven Zelllinien als ein nützliches experimentelles Modell für das Studium der in-vitro und in-vivo Eigenschaften der Kopf-Hals-Karzinome dienen können.