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Der Stellenwert Singulärer Nukleotid Polymorphismen (SNPs) als Prognosemarker bei Kopf-Hals-Plattenepithel-Karzinomen
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Es mangelt an genetischen Prognosefaktoren, um Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region (HNSCC) im Hinblick auf deren Krankheitsverlauf und Therapieansprechen mit Hilfe von Genchips besser einschätzen zu können als dies mit den üblichen Prognoseparametern wie Tumorgröße, -stadium oder Differenzierungsgrad möglich ist. Variationen von einzelnen Basenpaaren in einem DNS-Strang bezeichnet man als Singuläre Nukleotid Polymorphismen (kurz ‚SNP‘). Einige dieser Mutationen können mit einem gehäuften Auftreten internistischer Erkrankungen aber auch Tumoren assoziiert sein, oder umgekehrt diese verhindern.
Methoden: Wir untersuchten 7 dieser SNPs im Hinblick auf deren Prognoserelevanz bei Karzinomen der Kopf- und Hals-Region. Dies erfolgte anhand der Daten von Patienten, die nach Tumortherapie mindestens 5 Jahre beobachtet werden konnten und deren Gewebeproben. Aus diesen wurde die DNS gewonnen und das Vorhandensein einer bestimmten Mutation mit den klinischen Daten abgeglichen.
Ergebnisse: Zwei dieser SNPs – der T393C (GNAS1) und der C825T(GNB3) SNP – zeigten bei Rachen- und Kehlkopfkarzinomen, der sog. -938C>A (BCL2) SNP bei den Rachentumoren eine statistisch signifikante Prognoserelevanz im Hinblick auf das Gesamtüberleben und die Rezidivfreiheit. Die SNPs Asp299Gly und Thr399Ile (TLR4) waren bei Patienten mit HNSCC ein signifikanter genetischer Prädiktor für das Rezidiv, Asp299Gly zudem auch für das Gesamtüberleben.Für die beiden übrigen SNPs, -94ins/delATTG (NFKB1) und den AQP5 -1364A>C Promotor Polymorphismus, konnte kein Einfluss auf den klinischen Verlauf der Tumorerkrankung nachgewiesen werden. Schlussfolgerungen: Nach Überprüfung der nachgewiesenen Prognoseeinflüsse an Vergleichskollektiven könnten solche SNPs in der klinischen Routine bei der Prognoseeinstufung und Therapieplanung von Kopf-Hals-Tumoren insbesondere auch bei der Erstellung von Gen-Chips Anwendung finden.
Unterstützt durch: IFORES Programm Universitätklinikum Essen