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Knochenmarkskarzinose als frühe Generalisierung eines Mundbodenkarzinoms im jungen Erwachsenenalters
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die Knochenmarkskarzinose ist eine insgesamt seltene Form der Generalisierung bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Bei Kopf-Halstumoren tritt sie nur sehr selten auf.
Fallbericht: Ein 36-jähriger, männlicher Patient wurde mit der klinischen Diagnose eines cT2 cN2b Mundbodenkarzinoms aufgenommen. Die weiteren Staginguntersuchungen beinhalteten neben einer Panendoskopie ein CT Hals-Thorax und eine Sonographie des Abdomens ohne Nachweis einer Fernmetastasierung.
Der Patient erhielt eine Tumorresektion, beidseitige Halslymphknotenausräumung und eine Defektdeckung mit einem mikrovaskulär anastomosierten Unterarmlappen. Postoperativ gab der Patient progrediente Schmerzen der Lendenwirbelsäule an. Nach orthopädischer Mitbeurteilung und Ausschluss eines Lagerungsschadens erfolgten CT und MRT der Wirbelsäule, eine Skelettszintigraphie und ein Onko-PET mit dem Nachweis malignitätssuspekter, hypermetaboler Formationen in LWK4 und im Os sacrum. Aufgrund einer diffusen Mehranreicherung des Knochenmarks wurde eine Knochenmarkspunktion durchgeführt. Diese erbrachte schließlich die Diagnose einer Knochenmarkskarzinose.
In Rücksprache mit den Strahlentherapeuten und internistischen Onkologen erschien eine palliative Chemotherapie bei dem Patienten am sinnvollsten. Bei rasch zunehmender Panzytopenie, Sepsis und rasantem Verfall des AZ verstarb der Patient nach Verlegung in die Hämatologie-Onkologie innerhalb von 48 Tagen nach der Operation. Eine Chemotherapie konnte nicht mehr eingeleitet werden.
Fazit: Bei unklaren Knochenschmerzen im Verlauf einer rasch progredienten Tumorerkrankung sollte insbesonder bei jüngeren Patienten an eine Knochenmarkskarzinose als Differentialdiagnose gedacht und diese mit einer Biopsie abgeklärt werden.