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Lokale und systemische inflammatorische Spätphasereaktion nach nasaler Allergenprovokation
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Allergische Reaktionen der oberen Atemwege zeigen eine Mastzelldominierte, IgE-vermittelte Frühphase und eine T-Zellvermittelte Spätphase, die Th2-Zytokine wie IL-4, IL-5 und IL-13 involviert. Systemische, proinflammatorische Zytokine wie IL-6, IL-8, IL-9 oder TNF-α werden im Kontext chronischer Atemwegserkrankungen diskutiert. Wir untersuchten die Frage, ob neben der lokalen Entzündungsantwort in der Nase eine meßbare systemische Koaktivierung nach nasaler Allergenprovokation stattfindet.
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 6 Patienten mit allergischer Rhinitis gegen Gräserpollen außerhalb der Allergiesaison provoziert und zu den Zeitpunkten vor der Provokation, der Spätphase sowie nach 24h Serum und Nasensekret gewonnen. Histamin diente als Positivkontrolle, ferner wurden lokale und systemische Konzentrationen von IL-6, IL-8, IL-9 und TNF-α gemessen.
Die nasale Allergenprovokation führte in der Spätphase zu einer signifikanten Erhöhung der Histaminkonzentration im Nasensekret (p=0.03, Wilcoxon Test; 0.43 vs. 0.99 pg/ml), und ging mit einer Reduktion im Serum einher (6.4 vs. 4.6 pg/ml). IL-9 im Serum korrelierte signifikant (p=0.045) mit lokalen Histaminkonzentrationen. Lokale und systemische Konzentrationen von IL-8 und TNF-α korrelierten signifikant (p<0.003).
Ob diese Korrelation von lokalem und systemischem IL-8 und TNF-α nach nasaler Allergenprovokation Ausdruck einer synchronisierten systemischen Entzündungsantwort ist, lässt sich ohne Untersuchungen an großen Kollektiven unter natürlicher Allergenexposition nicht beantworten. Um eine Rolle für IL-6, IL-8, IL-9 oder TNF-α als mögliche Surrogatparameter zu zeigen ist der gewählte Stichprobenumfang zu gering. Hierfür stehen jedoch mit Histamin und PGD2 bereits evaluierte Marker zur Verfügung.