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Histomorphologische Befunde der 2. und 3. Trachealspange von Tracheotomiepatienten der Intensivmedizin
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: In der Literatur der letzten Jahre zu Methoden der perkutanen Dilatationstracheotomien (PDT) werden Spangenbrüche bis zu 25% beschrieben [1]. Lässt sich die Disposition zu Spangenbrüchen in der Trachea bei PDT u. a. auch aus histologischen Strukturen ableiten?
Methode: Es wurden von 103 Patienten (18–90 Jahre, Median 71 Jahre) der operativen und internistischen Intensivmedizin prospektiv 2006–2009 bei notwendigen chirurgischen Tracheotomien die Mittelstücke der 2./3. Trachealspange histologisch untersucht.
Ergebnisse: Die Trachealspangen zeigten nur 26-mal (25%) eine homogene Knorpelgewebestruktur, in den übrigen Fällen eine Mischform verschiedener Gewebsqualitäten und reaktiver Veränderungen (vitaler hyaliner Knorpel zu 90% und vitale Knochenstrukturen in 26%, dystrophe Knorpelverkalkungen in 20%, Proliferationen des Knorpelgewebes in 13%, dystrophe avitale Knorpelzonen in 4%, ossäre Metaplasien des Bindegewebes in 3% und Knorpelnekrosen 2%). Entzündungsreaktionen waren in 32% feststellbar.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Die histomorphologischen Untersuchungen lassen in 75% altersunabhängig Gewebsmischformen verschiedener Qualitäten und Veränderungen erkennen. Die Tracheotomie fand in einem Drittel der Fälle in entzündlichem Gewebe statt. Die Befunde lassen bei etwa 25% aller Patienten eine Disposition zu Spangenbrüchen bei PDT verständlich erscheinen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, gewebeschonend bei allen Formen der PDT vorzugehen, eingeschlossen die Auswahl stufenloser Trachealkanülen.