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Untersuchung des Sprachverstehens bei schwankenden Signalpegeln im Störgeräusch mit unterschiedlichen Sprachverarbeitungsstrategien
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Da das Sprachverstehen bei unterschiedlichen Signalpegeln im Störgeräusch für Cochlea-Implantat Patienten weiterhin eine Herausforderung darstellt, soll dies mit Hilfe des sog. Roving Level Tests beim Cochlear™ Nucleus Freedom System untersucht werden. Hierbei soll die Diskrimination zw. dem Standard-Programm ohne erweiterte Signalvorverarbeitung gegenüber einem Programm mit der Kombination aus ASC+ADRO verglichen werden.
Methoden: Der Roving Level Test wird im Freifeld bei 65 dB SPL mit ±15 dB Schwankungsbreite eingesetzt. Jeder Testlauf umfasst 30 Sätze. Nach jedem Satz kann eine veränderte Präsentationslautstärke folgen. Der SNR variiert satzweise, um eine 50%ige Sprachverständlichkeit zu erreichen. Verglichen werden die Konditionen „ASC+ADRO“ vs Standardprogramm ohne Signalvorverarbeitung. Jede der Testkonditionen wird einmal wiederholt. Vor der Untersuchung wird das Mikrofonfilter des Freedom Soundprozessors erneuert.
Ergebnisse: Bisher wurden 14 Datensätze erhoben. Der durchschnittliche SNR betrug mit dem Standard-Programm 5,2 dB und mit ASC+ADRO 3,8 dB. Bei Patienten mit einer Diskrimination zw. 40% und 70% im HSM Satztest, lässt sich derzeit ein signifikant (p=0,003) besseres Messergebnis mit ASC+ADRO erkennen. Hier betrug der durchschnittliche SNR mit dem Standard-Programm 4,7 dB und mit ASC+ADRO 2,4 dB.
Schlussfolgerungen: Mit ASC+ADRO konnte vor allem die Gruppe mit mittlerem Sprachverstehen von einem verbesserten SNR von 2,3 dB profitieren. Das Ergebnis zeigt, dass eine Signalvorverarbeitung in schwierigen Testumgebungen das Sprachverstehen verbessern kann. Umgebungsabhängig sollten entsprechende Smart Sound Optionen verwendet werden, um verbesserte Ergebnisse in verschiedenen Hörsituationen zu erzielen.