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Beurteilung der Insertionstiefe bei Cochlea Implantation mittels Digitaler Volumentomographie
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Für die postoperative radiologische Kontrolle des implantierten Elektrodenträgers hat sich die Digitale Volumentomographie (DVT) aufgrund mehrerer Vorteile im Vergleich zu bisherigen Verfahren etabliert. Der dreidimensionale Datensatz einer DVT erlaubt eine Beurteilung des Elektrodenverlaufs mit Bezug auf Skalenlage und Modiolusnähe sowie eine Bestimmung der Insertionstiefe. Neben Aussagen zum Resthörvermögen können die Winkelpositionen der Elektroden und die intracochleär korrespondierenden Frequenzen zu einer verbesserten individuellen Anpassung des Sprachprozessors beitragen.
15 postlingual ertaubte, mit einem Cochlear N24RE(CA) oder einem MED-EL Sonata ti100 Implantat versorgte Patienten (9 weiblich, 6 männlich), wurden in die Studie einbezogen. Für alle Patienten war intraoperativ eine problemlose und vollständige Elektrodeninsertion angegeben worden. Am ersten postoperativen Tag wurde eine DVT mit dem Gerät 3D Accuitomo 80 (J. Morita.CORP.) durchgeführt und mittels eines mehrstufigen Messalgorithmus der Insertionswinkel für alle Patienten bestimmt.
Die hohe Messgenauigkeit des Verfahrens konnte durch eine Reliabilitätsanalyse verschiedener Untersucher bestätigt werden. Für weibliche Patienten stellten sich größere Insertionstiefen im Vergleich zu männlichen Patienten dar. Mit einem Sonata ti100 versorgte Patienten zeigten einen mittleren Insertionswinkel von 700° (SD=49°), mit einem N24RE(CA) versorgte Patienten von 469° (SD=66°). Zusammenfassend liefert die DVT ein wertvolles breites Informationsspektrum im Rahmen der postoperativen radiologischen Kontrolle und eröffnet neue Möglichkeiten einer verbesserten CI-Konzeption mit Option einer individualisierten Insertionstiefe bei elektroakustischer Stimulation.