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Otogen bedingte Komplikationen – Diagnostik und chirurgische Behandlung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Diagnostik otogen bedingter Komplikation ist durch die insgesamt zurückgehende Zahl erschwert.
Methoden: In den letzten 30 Jahren (1980–2009) wurden 232 Patienten mit otogene endokranielle Komplikationen operiert. Bei allen Patienten entnahmen wir bei den Operationen unter sterilen Bedienungen Mittelohr- und Abscesssekret. Auch bestimmen Immunglobuline als Marker des lokalen und humoralen Immunstatus. Hochauflösende CT- des Felsenbeines und MRT-Aufnahmen des Gehirnes erlauben eine individuelle Abbildung der Anatomie und Pathologie.
Ergebnisse: Nach primärer antibiotischer Behandlung kam es zu einer nur leichten Verbesserung der Symptome. Histologisch wurde eine chronische, nekrotisierende und granulömatose Entzündung beschrieben. Bei frühzeitiger chirurgische Operationen wurden 96% Patienten mit günstigen Resultaten behandeln.
Schlussfolgerungen: Die wichtigste Rolle in der Diagnosestellung spielen Liquorbefund und bildgebende Verfahren. Daher ist hier vor allem die Bildgebung in Form einer Computertomographie des Felsenbeins entscheidend. Die MRT-Aufnahmen des Gehirnes wird zum Ausschluss einer intrakraniellen Beteiligung empfohlen. In Mittelpunkt der Therapie steht die operative Sanierung der Mittelohr-Räume und hiervon ausgehenden Abszesse. Gleichzeitig erfolgt die Einleitung einer hochdosierten, intravenösen antibiotischen Therapie und bei Vorliegen der Abstrichergebnisses nach Resistogramm. Die sofortige operative Intervention entspricht auch heute klassischem Konzepte. Die Prognose des Krankheitsbildes wird heutzutage als günstig betrachten.