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Die optische Kohärenztomografie in der Ohrsprechstunde
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Text
Einleitung: Die optische Kohärenztomografie ist ein neuartiges bildgebendes Verfahren, welches aus den experimentellen Stadien in die klinische Routine Einzug gehalten hat. Epitheliale Läsionen lassen sich mit einer Auflösung in den Mikrometerbereich bei einer Eindringtiefe von wenigen Millimetern differenzieren. Die vorgestellte Studie betrachtet das Potenzial für die poliklinische Routine in der Mittelohrdiagnostik und der Nachsorge nach gehörverbessernder Chirurgie.
Methoden: Wir verwendeten einen experimentellen Aufbau eines OCT-Scanners mit einer Klasse-1-Laserquelle bei 830 bzw. 1300nm. Der Scanner wird vor einem konventionellen Untersuchungsmikroskop (Zeiss OpMi 9FC) fest angebracht und dessen Scanfeld im Rahmen der ohrmikroskopischen Untersuchung positioniert.
Ergebnisse: Neben 10 gesunden Probanden wurden 10 Patienten mit einer chronsich-mesotympanalen Otitis media bzw. epitympanalen Retraktionscholesteatom und weiteren 10 Patienten nach erfolgreicher Tympanoplastik und geschlossenen Trommelfellverhältnissen untersucht. Die Untersuchungsdauer betrug im Mittel 4 Minuten. Bei luftgefüllter Pauke gelingt die Darstellung von Trommelfell und dahinter liegendem Promontorium problemlos. Eingeschränkte Untersuchungsbedingungen ergeben sich bei Trommelfellersatz mittels Knorpel/Perichondrium und Granulationen, Narben oder Erguß im Paukenraum.
Diskussion: Die optische Kohärenztomografie ist ein wenig belastendes, nicht invasives bildgebendes Verfahren, mit der eine differenzierte Darstellung des physiologischen Paukenraums gelingt. Noch nicht erreicht ist die Differenzierung von Weichgeweben und Flüssigkeit im Paukenraum. Ziel ist, mit Weiterentwicklung des Verfahrens eine nicht invasive Früherkennung z.B. eines Cholesteatomrezidivs zu ermöglichen.