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Schwindel bei älteren Patienten
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Text
Einleitung: Schwindel bei älteren Patienten ist ein häufig anzutreffendes Symptom. Oft handelt es sich bei Gleichgewichtsstörungen im Alter um ein multifaktorielles Geschehen. Verschiedene klinische Disziplinen wie z.B. die Innere Medizin, Neurologie, Augenheilkunde sind zur effektiven Diagnostik und Behandlung einzubeziehen. Der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde kommt hierbei eine Schlüsselfunktion für die Diagnostik und Differenzierung der Krankheitsbilder zu.
Methoden: Insgesamt wurde an 220 Patienten älter als 65 Jahre, die mit Schwindelbeschwerden unser Haus aufsuchten, in einem Zeitraum über 5 Jahren ein neurootologisches Basisprogramm mittels kalorischer Labyrinthprüfung, Schrägachsenrotation, statischer Kippung, vestibulär evozierten myogenen Potenzialen durchgeführt. Weitere diagnostische Verfahren wurden auf den Einzelfall abgestimmt.
Ergebnisse: Die Enddiagnosen teilten sich nach abgeschlossener Diagnostik wie folgt auf:
- Morbus Meniere 44%
- Neuropathia vestibularis 22%
- BPLS 8%
- Zentraler Schwindel 7%
- Otolithenfunktionsstörung 6%
- Hörsturz mit vestibulärer Beteiligung 4%
- Okulärer Schwindel 4%
- Andere Ursachen 5%
Die zentrale Kompensation peripher generierter Gleichgewichtsstörungen im Alter ist wesentlich verzögert.
Eine Angst vor dem Fallen entwickelt sich häufig zusammen mit weiteren Beschränkungen der körperlichen Tätigkeit und den nachfolgenden physischen und psychosozialen Folgen.
Fazit: Unsere Studie zeigt, dass Schwindel im Alter einer differenzierten neurootologischen Diagnostik bedarf, um sachgerecht behandelt werden zu können. Zentraler Bestandteil der Behandlung älterer Patienten ist neben der ursächlichen Therapie die umfassende Rehabilitation, um die zentrale Kompensation so weit wie möglich zu fördern.