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Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom – seltene Differentialdiagnose eines Tumors der äußeren Nase
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Bei Tumoren der äußeren Nase handelt es sich in den meisten Fällen um Malignome. Hier sind vor allem Basalzellkarzinome und spinozelluläre Karzinome anzusiedeln. Gutartige Tumoren, Präkanzerosen und entzündliche Erkrankungen stellen wichtige Differentialdiagnosen dar. Demgegenüber sind Melanome, Sarkome und Lymphome vergleichsweise selten.
Es wird der Fall eines 54-jährigen Patienten mit einer destruierenden Veränderung des rechten Naseneinganges dargestellt.
Es fanden sich Nekrosen am Nasensteges sowie eine erythematöse Veränderung der Nase und der paranasalen Haut.
Unter dem Verdacht einer nekrotisierenden Entzündung erfolgte die lokale sowie systemische Antibiose und die Abtragung von Nekrosen.
Die histolog. Untersuchung ergab das Bild schweren Entzündung unter Einbeziehung der Gefäße- einem Spätstadium des M. Wegener entsprechend. Die serologischen Untersuchungen (ANCA, ANA) waren negativ.
Daraufhin wurde der Patient mit Cyclophoshamid, später Azathioprin und Prednisolon behandelt. Die Bildgebung bot keinen Anhalt für abdominale, pulmonale oder zentrale Beteiligung.
Nach kurzzeitiger Befundbesserung kam es im Verlauf von 8 Wochen zu einer deutlichen Befundzunahme mit Ausbildung einer Septumperforation.
Die erneute Probeexcision sicherte nun ein kutanes großzelliges B-Zell-Lymphom. Daraufhin wurde die Therapie mit Cyclophoshamid, Doxorubicin, Vincristin, Rituximab sowie Prednisolon eingeleitet.
Klinisch und histologisch ist die Abgrenzung eines kutanen B-Zell-Lymphoms zu o.g. Differentialdiagnosen nicht immer eindeutig.
Ergeben sich zwischen klinischen, histologischen und serologischen Befunden Unstimmigkeiten, sollte auch an diese seltene Differentialdiagnose gedacht werden.