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Transoral videoassistierte Thyreoidektomie (TOVAT) – anatomische und tierexperimentelle Untersuchungen zu einer neuen minimal-invasiven Operationsmethode
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Text
Das Zugangstrauma der Thyreoidektomie wurde durch Entwicklung minimal-invasiver Verfahren (MIVAT) verringert; extrazervikale Zugänge (pektoral, axillär, ABBA) haben den Zugang außerhalb der sichtbaren Halsregion platziert, sind aber aufgrund der Dissektionen maximal-invasiv. Mit dem Ziel, einen auf das Notwendige reduzierten minimal-invasiven, atraumatischen Zugang anhand anatomischer Präparationsebenen und somit ein optimales funktionelles und kosmetisches Ergebnis zu etablieren, wurde der transorale Zugang zur Thyreoidektomie entwickelt.
Präklinisch wurden zunächst die anatomische Verhältnisse visualisiert und nachfolgend an 5 humanen Präparaten mit modifizierten laparoskopischen Instrumenten der transorale Zugang auf Machbarkeit überprüft. Der Zugang erfolgte sublingual (Optiktrokar) sowie bivestibulär (Arbeitstrokare). Die Zugangs- und Präparationsebene liegt subplatysmal. Es folgte eine „air-dissection“ zu Schaffung des Arbeitsfeldes im prätrachealen Raum. Von hier aus konnte die Schilddrüse in ihrem Lager aufgesucht, mobilisiert und reseziert werden. Anatomische Dissektionen belegten das schichtgerechte und atraumatische Vorgehen.
In einer Tierversuchsreihe (Schweine) im September 2008 wurde die Sicherheit und Durchführbarkeit sowie nach Kurzzeitüberleben (3 Tage) die lokalen Verhältnisse und der postoperative Verlauf überprüft. Sämtliche Ergebnisse werden vorgestellt.
Minimalinvasivität, anatomiegerechter Zugang und „scarless surgery“ bilden die Rationale für die transorale Schilddrüsenresektion. Die anatomischen und tierexperimentellen Untersuchungen konnten die Machbarkeit, Sicherheit und die Folgen der TOVAT nachweisen, so dass nunmehr die humane Anwendung im Rahmen einer Studie den nächsten Schritt darstellt.