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Cochleäre Lärmvulnerabilität und olivocochleärer Reflex beim Menschen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: In verschiedenen Tierspezies ist gezeigt worden, dass die olivocochleären Efferenzen (OCE) lärmprotektive Effekte auf das Innenohr ausüben. Beim Menschen konnte dieser Zusammenhang bisher nicht demonstriert werden.
Methode: Bei 40 Probanden wurden die TTS (temporary threshold shift)-Vulnerabilität und die kontralaterale Suppression (KS) von DPOAE gemessen. Die KS beruht auf dem OCE-Reflex und ist ein indirektes Mass für die schallinduzierte individuelle Aktivität der medialen OCE. Die Messparameter waren: TTS-Auslösung durch 60 min. Breitbandrauschen von 94 dB SPL; KS-Messung: Paradigma A: f2=1-6 kHz, L2=20-60/L1=L2×0,4+39 dB SPL (42 Messpunkte), Paradigma B: f2=Frequenz mit Pegelminimum („dip“), L1=50-60/L2=35-45 dB SPL, 1 dB-Schritte (121 Messpunkte).
Ergebnisse: Die KS lag bei 0,3 bis 3 dB, die TTS bei 4 kHz betrug im Mittel 14,02 ± 5,7 dB HL. Zwischen der KS und der TTS fanden sich überwiegend inverse Korrelationen, was gut mit dem Bild der lärmprotektiven Wirkung des efferenten Systems vereinbar ist. Allerdings erreichte die Korrelation nur bei seitengetrennter Auswertung und bezüglich der rechten Ohren Signifikanz-Niveau (p=0,033).
Diskussion: Die inkonstanten Korrelationen zwischen TTS und KS sind u.a. dadurch erklärbar, dass die Effekte der lateralen Efferenzen, die bei der Lärmprotektion ebenfalls eine Rolle spielen, durch das beim Menschen obligate nicht-invasive Versuchsdesign (KS) nicht mit erfasst wird.
Schlussfolgerung: Dies ist unseres Wissens die erste Human-Studie zum Zusammenhang TTS-Lärmvulnerabilität und Efferenzen, bei der die TTS unter Laborbedingungen induziert wurde. Die Ergebnisse sind mit der Vorstellung vereinbar,dass die medialen olivocochleären Efferenzen auch beim Menschen TTS-protektiv wirken.