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Elektive Operationen und ASS-Einnahme – sollte ein Thrombozytenfunktionstest zur Routine werden?
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Text
Vor elektiven Operationen wie Tonsillektomien und NNH-OP werden im Klinikum Ernst von Bergmann/Potsdam ASS-haltige Medikamente mindestens zehn Tage abgesetzt. In dieser Zeit soll sich die Thrombozytenpopulation so weit erholen, dass nicht aufgrund gestörter Thrombozytenfunktion eine Nachblutungsgefahr besteht.
Bei Patienten, die diese Karenzzeit nicht einhalten, führen wir bei Aufnahme einen Thrombozytenfunktionstest durch. Ist dieser pathologisch, wird die OP verschoben und der Test nach einigen Tagen wiederholt. In diesem Zusammenhang fiel uns auf, dass auch bei jungen, anscheinend gesunden Patienten die ASS-Wirkung länger als zehn Tage anhalten kann.
Wir stellen zwei Patienten vor, deren Thrombozytenfunktion länger als zehn Tage nach Absetzen des ASS gestört war. Aufgrund dieser Erfahrung und der Vielfalt ASS-haltiger Medikamente, an deren Einnahme sich die Patienten nicht immer erinnern, diskutieren wir die Frage, ob insbesondere vor blutungsintensiven elektiven OP ein Thrombozythenfunktionstest zur Routineblutuntersuchung gehören sollte.