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Der Einfluss der Navigation auf die endoskopische NNH-Chirurgie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Seit wenigen Jahren werden Navigationssysteme (NS) in der endoskopischen NNH-Chirurgie (ESS) angewendet. Uns interessierte, ob dies Rückwirkungen auf das operative Vorgehen hat.
Methoden: Wir werteten seit Dezember 2003 prospektiv alle NNH-Operationen unter Nutzung des NS (Vector Vision, Brain Lab®) mit Hilfe eines Formulars aus. Dabei wurden zahlreiche Daten ermittelt (Diagnose, Navigationsnutzen [Analogskala], Schwierigkeit der OP, radiologischer Score u.v.m.).
Ergebnisse: Es wurden 84 navigierte OP´s an 83 Pat. (44♂; 40♀, Durchschn.-alter: 55 J.) mit folgenden Diagnosen durchgeführt: 43×chronische Sinusitis (10×Ersteingriff, 33×Rezidiv), 11×Mukozele, 5×invertiertes Papillom, 7×maligner NNH-Tumor und 18×andere Erkrankungen. Es gab keine Korrelation zwischen Schwierigkeitsgrad der OP bzw. radiologischem Score bei chronischer Sinusitis und Nutzen der Navigation (r=0,49 bzw. 0,26). Dagegen existierte ein signifikanter Unterschied zwischen Nutzen der Navigation bei Rezidiveingriffen im Vergleich zu Ersteingriffen bei chron.-polyp. Sinusitis (p=0,03). Nach Diagnosen ergab sich vom größten zum geringsten Nutzen der Navigation folgende Abstufung: Rezidivpolyposis, maligne Tumoren, Mukozelen, Polyposis (Ersteingriff), Papillome. Ohne NS wäre bei 13 OP´s (15%) ein endonasales Vorgehen nicht möglich gewesen und bei 6 OP´s (7%) wäre der Eingriff nicht so gründlich erfolgt. 3 OP´s (4%) konnten trotz NS nicht endonasal beendet werden. Es traten 10 geringfügige Komplikationen auf (meist Lidhämatome). Eine schwere Komplikation (Liquorrhoe + Pneumenzephalon) entstand nach Exstirpation eines Chordoms.
Schlussfolgerungen: Die Navigation nimmt inzwischen Einfluss auf die Durchführung der ESS, indem sie deren Möglichkeiten deutlich erweitert.