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Hörgeräteversorgung der einseitigen Schalleitungsschwerhörigkeit bei Kindern mit angeborener großer Ohrmißbildung
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die einseitige Schwerhörigkeit wird als Risikofaktor für die Gesamtentwicklung, insbesondere für das Hör- und Kommunikationsvermögen des Kindes angesehen. Eine frühzeitige Diagnose und probatorische Hörgeräteversorgung ist notwendig, um die sensible Phase der Hörbahnreifung durch eine adäquate Beschallung des Gehöres sicherzustellen. Bei Kindern mit großer Ohrmißbildung, die einer hörverbessernden Operation noch nicht oder nicht zugeführt werden können, ermöglicht die Hörgeräteversorgung eine Lateralisierung, sowie eine bessere Störschalldiskrimination.
Methode: Anhand von 10 Kindern mit angeborener einseitiger Ohrmuscheldysplasie und Gehörgangsatresie untersuchten wir die therapeut. Möglichkeiten einer Hörgerateversorgung bei einseitiger Schalleitungsschwerhörigkeit und deren unterschiedliche Akzeptanz. Die Kinder wurden im Alter von 8 Monaten bis 6 Jahren in unserer Abt. mit Knochenleitungshörgerät, CROS- Hörtechnik oder einem BAHA- Softband versorgt. Der Beobachtungszeitraum betrug 2,5 bis 11 Jahre.
Ergebnisse: 4 von 10 Kindern zeigten ein gute Hörgeräteakzeptanz. Die Gründe für die fehlende Akzeptanz bei den restl.6 Kindern waren unterschiedlich; z.T.wurde das Tragen der Hörgeräte wegen Hänseleien in der Schule vermieden. Durch eine gezielte Aufklärung des sozialen Umfeldes konnte die Akzeptanz deutlich verbessert werden. Andererseits gaben manche Kinder an, durch die Hörgeräte nicht zu profitieren.
Zusammenfassung: Um Kindern mit einseitiger Schalleitungsschwerhörigkeit bei Ohrmuschel- und Gehörgangsmißbildung eine adäquate Hörbahnreifung, ein verbessertes Sprachverständnis im Störschall und Richtungshören zu ermöglichen, sollte immer frühzeitig eine probatorische Hörgeräteversorgung vorgenommen werden.