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Otogene endokranielle Komplikationen. Gegenwärtige Diagnostik und Behandlungsstrategie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Otogene endokranielle Komplikationen sind in westlichen Ländern heutzutage sehr selten geworden; da hier eine frühe Diagnostik und rechtzeitige Sanierung des Herdes möglich ist. Die HNO-Klinik der Belorussischen medizinischen Akademie für Fortbildung hingegen versorgt etwa 1,5 Mio. Menschen. Viele davon leben in kleinen Orten, an denen keine spezialisierte medizinische Hilfe geleistet werden kann.
Im Zeitraum von 1991 - 2005 haben wir 141 Patienten mit otogenen endokraniellen Komplikationen versorgt (Patienten, bei denen im Rahmen der Radikaloperationen ein epidurales Empyem, perisinöse Abszesse oder eine Pachymeningitis gefunden wurden, nicht mitgerechnet). Die klinischen Bilder der endogenen endokraniellen Komplikationen sind arm an spezifischen Symptomen, einige Patienten beklagten jedoch eine Zunahme des Ohrflusses und eine Verstärkung der Kopfschmerzen tief im Ohr beklagten.
Mikrobiologische Untersuchungen bestätigten, dass in fast allen Fällen eine Mittelohrentzündung ursächlich war. Das Spektrum der Erreger ergab sich wie folgt: Staphylococcus aureus: 32,2%; Streptococcus pneumonie: 18,6%; Anaerobier (Clostridium): 16,1%; Proteus vulgaris: 13,6%; Pseudomonas aeroginosa: 12,3%; Haemophilus influenzae: 3,1%; andere:- 4,1%. Klinisch lagen folgende Erkrankungen vor (Anzahl): Meningitis: 81; Hirn- und Kleinhirnabszess: 32; Sinusthrombose: 15; kombinierte:
3. Das Krankheitsbild der endogenen endokraniellen Komplikationen hat sich geändert. Die entscheidende Rolle in der Diagnosestellung spielen der Liquorbefund und bildgebende Verfahren (CT und MRT). Bei frühzeitiger Diagnostik und rechtzeitiger operative Behandlung können 92% der Betroffenen gerettet wurden. Die wichtigste Maßnahme ist die Ausschaltung des Ausgangsherdes durch eine Radikaloperation sowie Eröffnung und Drainage der Überleitungswege von eitrigen Prozessen ins Endokranium. Eine zusätzliche Antibiotikatherapie steigert die Effektivität der chirurgischen Maßnahmen.