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Gibt es Einschränkungen der Vestibularisfunktion bei obstruktiver Schlafapnoe?
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Fragestellung: Nächtliche Hypoxie im Rahmen einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) kann zu Einschränkungen der otologischen Reizverarbeitung führen. Dies ist für cochleäre Störungen nachgewiesen, die vestibuläre Funktion wurde bisher noch nicht untersucht. Der Video-Kopfimpulstest (VKIT) und die Messung vestibulär evozierter myogener Potentiale (VEMP) stellen etablierte Methoden zur klinischen Testung der vestibulären Funktion dar. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse einer möglichen Korrelation zwischen Parametern der Schlafapnoe und den VKIT und VEMP Ergebnissen.
Patienten und Methoden: 50 Patienten, bei welchen eine Polysomnographie (PSG) durchgeführt wurde, erhielten unmittelbar vor dieser einen VKIT des horizonalen Bogenganges sowie die Messung der okularen und cervicalen VEMPs zur Beurteilung der Otolithenfunktion. Der Gain beim VKIT und die Reproduzierbarkeit und Symmetrie der VEMPs wurden ermittelt und mit dem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI), dem Sauerstoff-Entsättigungsindex (ODI) sowie weiteren Parametern der PSG mittels Kendalls Tau als parameterfreies Maß des Rangkorrelationskoeffizientenen untersucht.
Ergebnisse: Eine Korrelation zwischen Gain und AHI oder ODI konnte nicht nachgewiesen werden. In Bezug auf die VEMPs zeigte sich ein Trend hinsichtlich einer Korrelation mit dem ODI und AHI.
Schlussfolgerung: Eine Korrelation zwischen einem pathologischen VKIT und Parametern des Schweregrades einer OSA wie AHI und ODI konnte nicht nachgewiesen werden. Die VEMPs zeigten jedoch einen Trend zur Korrelation mit dem AHI und ODI. Eine Vestibulotoxizität durch nächtliche Hypoxie bei der obstruktiven Schlafapnoe scheint nicht ausgeschlossen, jedoch zumindest nur mild zu imponieren, wobei die Otolithenorgane sensibler auf potentielle Schäden zu reagieren scheinen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.