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Studie zur automatisierten Erfassung und Bewertung der Atem-Schluck-Koordination bei Säuglingen
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Säuglinge mit z.B. neurologischen Auffälligkeiten sowie Frühgeborene zeigen häufig Probleme in der Nahrungsaufnahme und benötigen eine zusätzliche Sondenernährung. Hauptursächlich ist eine unzureichende Atem-Schluck-Koordination (ASK) beim Stillen und/oder Trinken aus der Flasche. Bisher stehen keine reproduzierbaren Messverfahren für die Prüfung der ASK bei Säuglingen zur Verfügung.
Methodik: Es wurde ein kombiniertes EMG-Bioimpedanzmessgerät (RehaIngest®) genutzt, das mit einem Atemgurt kombiniert wurde. Für die automatisierte Auswertung der Zungenpumpbewegungen und der Atmung (Ein- Ausatmen, Atempausen) wurden Algorithmen entwickelt, die eine automatisierte Erkennung der Atemrichtung und der pharyngalen Schluckbewegungen ermöglichen. Das Messverfahren wurde an 20 gesunden Säuglingen erprobt.
Ergebnisse: Während der Nahrungsaufnahme zeigten sich gleichverteilt Schlucke während des Ein- als auch Ausatmens. Schluckbedingte Atempausen waren nicht zu erkennen. Bei den gesunden Säuglingen war keine signifikante Abhängigkeit der ASK von der Körperposition (Seitlage etc.) erkennbar.
Schlussfolgerungen: Das entwickelte Messgerät und die Algorithmen sind erstmals in der Lage die ASK bei Säuglingen sicher zu beschreiben. Damit können erstmals Untersuchungen zur ASK bei Neugeborenen erfolgen, die über eine Beobachtung hinausgehen und Therapieverfahren geprüft werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.