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Verlängertes Überleben bei HNSCC Patienten in Palliativsituation bei spezifischer Therapie von Fernmetastasen
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Die spezifische Therapie von Fernmetastasen ist in Tumorentitäten wie dem Kolonkarzinom in bestimmten Konstellationen etabliert und empfohlen. Bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) ist der Benefit einer Behandlung von Fernmetastasen noch unklar. Welche Patienten einer spezifischen Therapie zugeführt werden sollten ist in den aktuellen Leitlinien nicht klar festgelegt. Ziel dieser Arbeit war es daher retrospektiv zu analysieren, welche HNSCC Patienten von einer metastasenspezifischen Therapie in der Palliativsituation profitieren.
Methoden: Es wurden die Daten von 125 HNSCC Patienten mit einer M1 Situation (Alter: Median 58,2 Jahre; 15 Frauen und 110 Männer), die zwischen 2001-2014 in unserer HNO-Klinik behandelt wurden retrospektiv klinisch ausgewertet. Das klinische Outcome der Patienten mit therapierbaren Oligo-Fernmetastasen die eine spezifische Therapie von Fernmetastasen erhielten wurde untersucht.
Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben der Kohorte ab Diagnose der M1 Situation lag bei 6,7 Monaten. 24 der 125 Patienten hatten Oligo-Fernmetastasen und zeigten ein medianes Überleben von 26,1 Monaten ab Diagnose der M1 Situation. Dies war signifikant erhöht im Vergleich mit 8 Patienten mit Oligometastasen ohne spezifische Therapie (26,1 vs 7,7 Monate, p=0,009, Log Rank Test). Bei den 24 therapierten Patienten mit Oligometastasen hatten jedoch 12 (50 %) eine lokoregionäre Tumorkontrolle vs. 1 (12,5%) Patient bei den 8 nicht therapierten Patienten. Dies könnte einen Confounder darstellen.
Schlussfolgerung: Die spezifische Therapie von Oligo-Fernmetasten bei HNSCC Patienten war mit einem signifikanten Überlebensvorteil assoziiert und sollte wenn möglich dem Patienten angeboten werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.