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Kinomprofiling bei Kopf-Hals-Tumoren: Identifizierung neuer Ziele für die molekulare Therapie
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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Einleitung: Kopf-Hals-Karzinome (HNSCC) haben eine schlechte Prognose, die seit vielen Jahren nicht wesentlich verbessert werden konnte. Moderne Therapieansätze sollen mit Hilfe des molekularen Targetings die Heilungsraten verbessern. Dabei sind zumeist Proteintyrosinkinasen (PTK) Ziel der Therapie, wie der epidermal growth factor receptor (EGFR). Jedoch ist die Effektivität des EGFR-Targetings relativ begrenzt, was u.a. darauf beruht, dass die Patienten nicht hinsichtlich einer EGFR- Hyperaktivität stratifiziert werden. Um neue effektivere Targeting-Strategien jenseits des EGFR zu entwickeln ist es nötig, die Kinasen zu identifizieren, die in den einzelnen Tumoren hyperaktiv sind. Für HNSCC-Tumoren gibt es bisher jedoch keine ausreichende und systematische Charakterisierung der zellulären Signaltransduktion und den damit verbundener Fehlregulationen. Das Ziel dieses Projektes ist eine solche Charakterisierung von HNSCC auf Kinomebene.
Methoden: Für acht HPV(-) HNSCC-Tumorproben sowie korrespondierendes Normalgewebe wurden Kinomprofilinganalysen mittels der PamStation®12 durchgeführt. Zur Validierung werden hyperaktive Kinasen in vitro mit small molecule-Inhibitoren blockiert und die Ergebnisse zudem durch Western-Blots validiert.
Ergebnisse: Das Kinomprofiling zeigt deutlich eine verstärkte Aktivität der PTK in den Tumoren im Vergleich zu den Normalgeweben wobei der EGFR nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Im Gegensatz dazu zeigen die Daten eine verstärkte Aktivität der Src-Kinasen, was zurzeit validiert wird.
Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse zeigen eine gesteigerte PTK-Aktivität in HNSCC im Vergleich zu dem Normalgewebe. Die Identifikation der dominant hyperaktiven Kinasen wird es ermöglichen, neue personalisierte Targetingstrategien zu entwickeln.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.