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Objektive Diagnose der N. laryngeus superior Lähmung
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Veröffentlicht: | 13. April 2017 |
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In einigen Fällen klagen Patienten nach Schilddrüsenoperationen bei unauffälliger N. laryngesus recurrens Funktion über eine verminderte Belastungsfähigkeit der Stimme. Als mögliche Ursache kommt eine Verletzung des N. laryngeus superior in Frage. Dieser Nerv innerviert als Ast des N. vagus den M. cricothyreoideus, der für eine Zunahme der Spannung der Stimmlippen sorgt, was zu einer Erhöhung der Grundfrequenz bei der Phonation führt. Aufgrund der sehr geringen Veränderung der Stimmlippendynamik ist eine Parese des M. cricothyreoideus äußerst schwer mit subjektiven Methoden zu diagnostizieren. Aus diesem Grund bleibt eine Verletzung des N. laryngeus superior sehr häufig unerkannt.
Im Zeitraum von 9 Monaten wurden insgesamt 29 Patienten vor und nach Thyreoidektomie untersucht. Bewertet wurden dabei die Stimmbezogene Lebensqualität sowie der Stimmumfang, der DSI-Wert und die subjektive Stimmqualität. Zudem wurde eine Hochgeschwindigkeitsendoskopie der Stimmlippendynamik aufgezeichnet und damit eine objektive Schwingungsanalyse anhand der Parameter der Glottal area waveform durchgeführt.
Bei 3 Patienten konnte eine signifikante Veränderung des Stimmumfangs, insbesondere ein Verlust der hohen Stimmfrequenzen postoperativ festgestellt werden. Diese drei Patienten zeigten ebenfalls eine signifikante Veränderung verschiedener objektiver Parameter in der Auswertung der Hochgeschwindigkeitsendoskopie.
Patienten mit dem klinischen Verdacht einer Lähmung des N. laryngeus superior zeigen spezifische Veränderungen der objektiven Parameter von Hochgeschwindigkeitsendoskopien.
Eine höhere Fallzahl von Patienten muss bestätigen, ob zukünftig die Parese des N. laryngeus superior anhand von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen sicher diagnostiziert werden kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.