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Abbildung des Nationalen Konsensus zur Dokumentation des Ulcus Cruris durch SNOMED CT
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Veröffentlicht: | 27. August 2018 |
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Einleitung: Die Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden, wie dem Ulcus Cruris, ist in einem interprofessionellen Team am erfolgversprechesten [1]. Die Grundlage für eine erfolgreiche professionsübergreifende Behandlung ist ein gemeinsamens Verständis über die Informationen, die ausgetauscht werden sollen. Daher entwickelten Vertreter wichtiger Interessensgruppen unter der Leitung des Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie (UKE) den Datensatz “Nationaler Konsensus zur Dokumentation des Ulcus Cruris” (NKDUC) [2], [3].
Um einen elektronischen, semantischen Austausch dieser Daten zu gewährleisten, sollten standardisierte klinische Terminologien genutzt werden. Diese liegen jedoch momentan für den NKDUC nicht vor. Eine potentiell aussichtsreiche Terminologie ist SNOMED-CT [4], die umfangreichste klinische Terminologie mit internationaler Verbreitung [5].
Mit dieser Studie sollen die Forschungsfragen nach 1.) der Abdeckung des NKDUC durch SNOMED-CT und 2.) die Reliabilität der Verknüpfung beantwortet werden.
Methoden: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine systematische Verknüpfung des NKDUC-Minimaldatensatzes (MDS) ohne das Kapitel “Patient-Related-Outcomes Wound-QoL” [6], [7]) mit SNOMED-CT hergestellt. Beispielsweise wurde die Wundspülung der Variablen Lokaltherapie des Kapitels Therapie kodiert.
Zwei Untersucher, ein Physiotherapeut und ein Krankenpfleger mit Erfahrung in der physikalischen Entsstauungstherapie bzw. Wundversorgung, verknüpften unabhängig die Ausprägungen mit SNOMED-CT Konzepten (Version 1.37). Da keine deutsche SNOMED-CT Version exisitert, übersetzten beide die Ausprägung ins Englische. Daraufhin recherchierten sie im SNOMED-Browser nach präkoordinierten Konzepten.
Danach wurden beide Datensätze verknüpft und der Anteil der Übereinstimmung ermittelt. Kodierten beide Untersucher ein Konzept unterschiedlich, wurden diese Differenzen gemeinsam analysiert und diskutiert, um einen Konsens bei der Zuordnung zu erreichen.
Die Ähnlichkeiten der verknüpften Begriffe wurde auf Basis des ISO-Standard 21564 vorgenommen.
Abschließend wurde die Abdeckung sowie die Reliabilität im Sinne der Forschungsfragen berechnet.
Ergebnisse: Für 58 der insgesamt 98 Ausprägungen lag eine Übereinstimmung der zugeordneten Konzepte vor (59,2%). Bei 14 Konzepten konnten beide Untersucher übereinstimmend kein Konzept zuordnen (14,3%). Bei den restlichen 26 Ausprägungen traten Differenzen auf, die durch das Konsensverfahren beseitigt werden konnten. Insgesamt waren 68 Begrifflichkeiten entsprechend des ISO-Standards semantisch gleich bzw. Synonyme.
Die Abdeckung durch SNOMED-CT Konzepte des NKDUC-MDS lag abschließend bei 85,7%. Die Übereinstimmung beider Untersucher betrug 73,5%.
Diskussion: Die Abdeckung der Begrifflichkeiten zwischen NKDUC-MDS und SNOMED-CT ist mit 85,7% als zufriedenstellend einzustufen, zudem wir ausschließlich präkoordinierte Konzepte nutzten. Es ist zu erwarten, dass durch Postkoordination eine höhere Abdeckung erreicht wird. Die Abdeckung von 85,7% deutet auf eine tendenziell hohe Validität hin, jedoch fehlen für diese Domäne Vergleichswerte. In Zukunft sollen daher weitere Experten in den Prozess eingebunden und die vorliegenden Ergebnisse validiert werden.
Insgesamt zeigt das Mapping trotz der Übersetzung ins Englische [8] mit 73,5% eine akzeptable Übereinstimmung bzw. Reliabilität zwischen beiden Untersuchern. In den überwiegenden Fällen unterschieden sich die ausgewählten Konzepte weniger inhaltlich, sondern einerseits sprachlich und andererseits wurden ähnliche Konzepte unterschiedlicher SNOMED-Hirarchieebenen kodiert. Dies spricht für eine tendenziell hohe Reliabilität der Verknüpfung.
Es kann geschlussfolgert werden, dass der NKDUC-MDS durch SNOMED-CT repräsentierbar ist, wodurch die maschinelle Interoperabilität und der menschliche interprofessionelle Informationsaustausch unterstützt werden können. Diese Untersuchung liefert einen weiteren Baustein in der Diskussion um die Einführung und Lizensierung von SNOMED-CT in Deutschland, gerade in einem Anwendungsfeld, in dem interprofessionelle und intersektorale Vernetzung eine wichtige Rolle spielen.
Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.
Literatur
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