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Lebensqualität bei Partnerinnen von Prostatakrebs-Patienten
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Einleitung und Fragestellung: Eine Prostatakrebs-Diagnose und die darauf folgende Behandlung verändert nicht nur das alltägliche Leben des Patienten selbst, sonders auch das von engen Bezugspersonen. Partnerinnen leiden oft sogar stärker unter psychologischem Stress als der Patient. In dieser Analyse wird die Lebensqualität (LQ) von Partnerinnen nach der Krebsdiagnose über die Zeit und mögliche Prädiktoren auf die LQ beschrieben.
Material und Methoden: In einer prospektiven multizentrischen Studie in Deutschland, der Prostate Cancer, Sexuality, and Partnership (ProCaSP) Studie, wurden 293 Patienten mit lokalem Prostatakrebs und ihre Partnerinnen rekrutiert. An fünf Zeitpunkten während der zweijährigen Nachverfolgungszeit nach der Diagnose wurden neben der LQ (EORTC QLQ-C30) persönliche, soziale und krebsbezogene Gesundheitsfaktoren sowie Adaptions- und Coping-Faktoren erhoben. Fehlende Werte wurden mit multipler Imputation berücksichtigt, wodurch eine Verkleinerung der Stichprobe um 55% verhindert werden konnte. Zur Analyse von möglichen Prädiktoren auf die LQ der Partnerinnen wurden gemischte Modelle verwendet.
Ergebnisse: Die Prostatakrebs-Diagnose fiel mit einem Tief in der LQ der Partnerinnen zusammen und besserte sich im Verlauf. Insgesamt hing die LQ der Partnerinnen vor allem vom zeitlichen Abstand zur Diagnose, der eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit, und der Partnerschaftsqualität ab.
Diskussion: Die Beobachtung, dass sich die durchschnittliche LQ innerhalb von drei Monaten nach der Diagnose verbesserte, kann den betroffenen Partnerinnen Anlass zu Zuversicht und Hoffnung geben. Die identifizierten wichtigsten Prädiktoren für die LQ der Partnerinnen sind potentiell durch Interventionen beeinflussbar. Um spezielle Zielgruppen mit besonderem Bedarf an Unterstützung und passenden Interventionen zu bestimmen, ist weitere Forschung nötig.