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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Weiterbildender, interprofessioneller Masterstudiengang „Arzneimitteltherapiesicherheit“: Erste Evaluationsergebnisse

Meeting Abstract

  • Viktoria Wurmbach - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Heidelberg, Deutschland; Universität Heidelberg, Kooperationseinheit Klinische Pharmazie, Heidelberg, Deutschland
  • presenting/speaker Judith Hildebrand - Universität Bonn, Pharmazeutisches Institut, Abteilung Klinische Pharmazie, Bonn, Deutschland
  • Christoph Stephan - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Gesundheitswissenschaften, Abteilung Pflegewissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Ronja Woltersdorf - Universität Bonn, Pharmazeutisches Institut, Abteilung Klinische Pharmazie, Bonn, Deutschland
  • Dorothee Dartsch - CaP Campus Pharmazie GmbH, Deutschland
  • Anna Laven - Pharmabrain GmbH, Deutschland
  • Jasmin Hamadeh - CaP Campus Pharmazie GmbH, Deutschland
  • Katharina Olejniczak - Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden, Bonn, Deutschland
  • Susan Hellwig - Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden, Bonn, Deutschland
  • Doris Kloor - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Gesundheitswissenschaften, Abteilung Pflegewissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Britta Hänisch - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Deutschland
  • Cornelia Mahler - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Gesundheitswissenschaften, Abteilung Pflegewissenschaft, Tübingen, Deutschland
  • Hanna Seidling - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Heidelberg, Deutschland; Universität Heidelberg, Kooperationseinheit Klinische Pharmazie, Heidelberg, Deutschland
  • Ulrich Jaehde - Universität Bonn, Pharmazeutisches Institut, Abteilung Klinische Pharmazie, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-04-05

doi: 10.3205/23gma022, urn:nbn:de:0183-23gma0220

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Wurmbach et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Im Wintersemester 2022/23 haben die ersten Studierenden das weiterbildende Masterstudium „Arzneimitteltherapiesicherheit“ (AMTS) aufgenommen, das von den Universitäten Bonn, Heidelberg und Tübingen gemeinsam angeboten wird. Ziel des Studiengangs und der darin integrierten Zertifikatskurse (ZK) ist, Multiplikator*innen auszubilden, die die AMTS in der Routineversorgung zielorientiert und in interprofessioneller Zusammenarbeit verbessern [https://www.amts.uni-bonn.de]. Dazu wurde ein modulares Curriculum aus 7 Pflicht- sowie 6 Wahlpflichtmodulen, einem Praktikum und der Masterarbeit erstellt, in das unterschiedliche Lehrformate integriert wurden (blended learning) [1]. Studierbarkeit und Praxisrelevanz des interprofessionellen Studiengangs werden begleitend evaluiert, auch um diesen kontinuierlich an die Bedürfnisse der Studierenden anpassen zu können.

Methoden: Für die Evaluation werden qualitative und quantitative Methoden, z. B. Fragebögen und interaktive Gesprächsrunden, eingesetzt. Zu Beginn des ersten Semesters erfolgte eine schriftliche Befragung (mehrstufige Likert-Skalen bzw. Freitexte), bei der u. a. die Kurzform der Interprofessional Socialization and Valuing Scale (ISVS 9A; 9 Items mit 7-stufiger Likert-Skala (1 „Trifft sehr zu bis“ bis 7 „Trifft überhaupt nicht zu“) [2] und ausgewählte Skalen des University of Western England Interprofessional Questionnaire [3] berücksichtigt wurden. Zum Abschluss des Semesters werden die Studierenden zudem zu den Modulen und Prüfungen befragt.

Ergebnisse: Zum Wintersemester 2022/23 haben 23 Studierende das Studium und 10 Teilnehmende die ZK aufgenommen; 7% haben die Eingangsbefragung vollständig abgeschlossen (Master n=20, ZK n=5). Die Mehrheit der Befragten waren Apotheker*innen (88,0%). Den Studienstart erlebten die Befragten insgesamt positiv (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) – sie erwarteten für Ihre berufliche Zukunft zu lernen (100%), sich persönlich weiterzuentwickeln (100%) und bessere Berufschancen zu haben (88,0%). Die Mehrheit (96,0%) rechnete jedoch mit inhaltlichen Herausforderungen und rund die Hälfte mit Schwierigkeiten in Bezug auf die Vereinbarkeit mit Privat- und Berufsleben (44,0% bzw. 52,0%). Die Befragten zeigten zu Beginn des Studiums ein hohes Maß an interprofessioneller Sozialisierung und Wertschätzung (ISVS 9A: 2,4±0,8 von 7 im Durchschnitt).

Diskussion: Insgesamt gingen die Studierenden mit einer positiven Erwartungshaltung in das Studium. Die Erarbeitung der Lehrinhalte und die Integration in das bisherige Leben stellten bereits zu Beginn eine Herausforderung dar. Die Ergebnisse der Befragungen nach dem ersten Semester werden im Sommer zur Verfügung stehen und auf der Tagung vorgestellt.

Take Home Message: Der erste weiterbildende Masterstudiengang in Deutschland zum Thema AMTS ist gestartet. Durch eine begleitende, kontinuierliche Evaluation sollen Optimierungspotentiale aufgezeigt werden.

Danksagung: Die Einrichtung und Evaluation des Masterstudiengangs AMTS wird durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Förderkennzeichen: 2522ATS0B2 finanziell unterstützt (WILMA-Projekt).


Literatur

1.
Universität Bonn. Modulhandbuch für den weiterbildenden Masterstudiengang Arzneimitteltherapiesicherheit. Bonn: Universität Bonn; 2022. Zugänglich unter/available from: https://www.pharma.uni-bonn.de/lehre/m.-sc.-arzneimitteltherapiesicherheit/downloads/downloads1/modulhandbuch-des-masterstudiengangs-amts-stand-22-10 Externer Link
2.
Mahler C, Orchard C, Berger S, Krisam J, Mink J, Krug K, King G. Translation and psychometric properties of the German version of the "Interprofessional Socialization and Valuing Scale" (ISVS-21-D). J Interprof Care. 2022;37(4):655-661. DOI: 10.1080/13561820.2022.2115024 Externer Link
3.
Mahler C, Berger S, Pollard K, Krisam J, Karstens S, Szecsenyi J, Krug K. Translation and psychometric properties of the German version of the University of the West of England Interprofessional Questionnaire (UWE-IP). J Interprof Care. 2017;31(1):105-109. DOI: 10.1080/13561820.2016.1227964 Externer Link