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Instrumente zur Evaluation des Modellstudiengangs HannibaL
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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Fragestellung: Seit 2002/03 werden die Lehrveranstaltungen in den Studiengängen Medizin und Public Health an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) flächendeckend, die Veranstaltungen der anderen Studiengänge stichprobenartig evaluiert. Seit 2001 existieren daneben Fragebögen zur Evaluation der Studienbedingungen und -motivation [1]. Um die Akzeptanz der Lehrevaluation zu steigern, wurde das ursprüngliche Konzept umfassender Papier-Fragebögen auf einen modularen Ansatz mit kurzen elektronisch dargebotenen Fragebögen umgestellt. Der modulare Ansatz ermöglicht die Verwendung einheitlicher Fragebögen in verschiedenen Studiengängen und liefert Startwerte für eine vertiefende Evaluation. Insbesondere für den Modellstudiengang HannibaL kommt dem mehrstufigen Evaluationskonzept bei der Überprüfung des Studiengangs eine zentrale Rolle im Qualitätsmanagement zu.
Methodik: Die Entwicklung der ursprünglich an der MHH eingesetzten Fragebögen zur Evaluation von Lehrveranstaltungen, der Studienmotivation und der -bedingungen erfolgte als klassische Testkonstruktion [2]. Die Schwerpunkte des Modellstudiengangs wurden in den Gremien ausgehend von Anregungen des Studiendekans festgelegt [3]. Die Integration dieser Teile zu einem Evaluationskonzept erfolgte durch die Autoren und befindet sich in der empirischen Erprobung.
Ergebnisse: Das Basismodul wird aktuell durch eine Reihe von optionalen Vertiefungsmodulen ergänzt, um die Ausbildungsbedingungen in verschiedenen Lehrveranstaltungen bzw. Studiengängen zu berücksichtigen. Eine besondere Herausforderung stellen die unterschiedlichen Schwerpunkte der Studiengänge dar. Die zweistufige Evaluation der Lehrveranstaltungen hat sich bewährt, die Integration der Evaluation der Lehrveranstaltungen und der Evaluation der Studienbedingungen und –motivation in ein umfassenderes Qualitätsmanagement steht vor der Umsetzung. Die Rücklaufquoten konnten durch das neue Konzept teilweise verbessert werden. Die Berücksichtigung der Evaluationsergebnisse bei der Neukonzeption der Lehrveranstaltungen ist nach wie vor unbefriedigend.
Schlussfolgerungen: Eine Evaluationsmüdigkeit ist bei den Studierenden der MHH nach wie vor nicht zu beobachten. Gemessen an den Rücklaufquoten wurden die mit dem neuen Evaluationskonzept verbundenen Ziele erreicht. Hinsichtlich der Berücksichtigung der Ergebnisse für die Verbesserung der Lehrveranstaltungen und der Studierbarkeit des Modellstudiengangs konnten die selbst gesetzten Ziele noch nicht erreicht werden. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte darin liegen, dass ein umfassendes Qualitätsmanagement mit Sanktionsmöglichkeiten an der MHH bisher nur als Entwurf existiert.
Literatur
- 1.
- Fischer V. Ebenen der Evaluation eines modularisierten Studienganges. In Rudinger G, Krahn B, Rietz C (Hrsg). Evaluation und Qualitätssicherung von Forschung und Lehre im Bologna-Prozess. Bonn: Bonn University Press; 2007. S.163-176.
- 2.
- Fischer V, Beyer O. Die Evaluation von Lehrveranstaltungen mit einem mehrfaktoriellen Fragebogen. Vortrag auf der Jahrestagung "Qualität der Lehre" der GMA, München. München: Gesellschaft für Medizinische Ausbildung; 2003.
- 3.
- Fischer V, Haller H. Die Verzahnung von Lehre, Krankenversorgung und Lehrevaluation am Beispiel des neuen Klinischen Curriculums der MHH. Vortrag auf der Jahrestagung "Qualität der Lehre" der GMA, München. München: Gesellschaft für Medizinische Ausbildung; 2003.